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Französische Louis XVI Pendule nach Vion



Französische Louis XVI Pendule nach Vion

Das Uhrwerk hat ein Gehwerk von acht Tagen mit einem Tic-Tac-Echappement. Das Schlagwerk auf Schlossscheibe schlägt zur vollen und zur halben Stunde auf einer Glocke. Die Stunden werden mit römischen und die Minuten mit arabischen Ziffern angezeigt. Die Öffnungen zum Aufziehen der Uhr sind asymmetrisch platziert. Links des Emaille-Zifferblatts sitzt ein kleiner Knopf für die Schlagwerkkorrektur. Die Uhr ist auf der Rückplatine des Uhrwerks mit Ch. le Roy Paris und auf dem Zifferblatt aus Emaille mit Charles le Roy à Paris signiert. Das Zifferblatt ist auf der Rückseite datiert: 8. Oktober 1771. Dieses Datum steht auch auf der Feder des Schlagwerks.

Diese besonders schön gearbeitete kleine Ludwig-XVI.-Kaminuhr besteht aus einem mittigen rot marmorierten Obelisken, der auf vier Löwenfüßen steht. Der Obelisk ist mit einer vergoldeten Bronze-Applike mit militärischen Attributen verziert und trägt eine königliche Krone, die auf einem Kissen ruht. Zu beiden Seiten des mittig platzierten Uhrwerks befinden sich patinierte Figuren auf felsenähnlichen Sockeln. Auf der linken Seite sitzt ein behelmter Putto mit einem Füllhorn in den Händen, das von Kronen und prinzlichem Zierrat überquillt. Hinter dem Putto sieht man eine Palme. Auf der rechten Seite steht ein Putto mit einem Lorbeerkranz vor einem Baumstumpf. Das Gesamtgebilde ruht auf einem rechteckigen Sockel, der mit Voluten und Blumen verziert ist und von vier Kugelfüßen getragen wird.

Diese Kaminuhr wurde mehrere Male gefertigt und einige der Ausführungen sind mit einer Inschrift auf dem Obelisken versehen: PRINCIPUM DECUS oder dem Fürsten zu Ehren. Das Modell der Kaminuhr stammt von François Vion: Vion veröffentlichte den Entwurf dafür um 1770 herum in einem Buch mit dem Titel „Livre des desseins“, das sich derzeit in der Bibliothèque Doucet in Paris befindet.

François Vion (geb. ca. 1737, gest. ca. 1790) war einer der bekanntesten Bronzierer seiner Zeit. Er wurde 1764 Meister und war auf Uhrengehäuse spezialisiert. In seinen Entwürfen waren Tiere ein häufig vorkommendes Thema. Die Uhren sind im Allgemeinen kleinformatig und zeichnen sich durch ihren originellen Entwurf, ihre besonders hochwertige Verarbeitung und das hohe Maß an Detailreichtum aus. Viele von ihm gefertigte Uhren fanden ihren Weg in königliche Paläste.

Charles le Roy (geb. 1709, gest. 2. Oktober 1771) wurde 1733 Uhrmachermeister. Anfänglich wandte er sich Uhrwerken von Großuhren zu, doch ab 1760 nahm die Produktion von Großuhren stark ab. Charles le Roy leitete eine Werkstatt, in der er mit seinem Sohn Etienne-Augustin (geb. 1737, gest. nach 1792) zusammenarbeitete, der 1758 Meister wurde und später von König Ludwig XVI. zum „Horloger du Roi“ ernannt wurde. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1771 übernahm er dessen Werkstatt und signierte die Uhrwerke weiterhin mit dem Namen seines Vaters.

Eine ähnliche Kaminuhr ist in Pierre Kjellbergs „La pendule Française“ (Seite 242, Abbildung A) abgebildet, sie stammt aus der ehemaligen Sammlung von Pascal Izarn. Diese Uhr befindet sich heute in die Sammlung Horace Wood Brock in New York.

Literatur:
Pierre Kjellberg, La pendule Française, 1997, p. 242-243
Martin P. Levy and Clifford S. Ackley, Splendor and Elegance, 2009, p. 83

Französische Louis XVI Pendule nach Vion
Preis auf Anfrage
Provenance
Privatsammlung Belgien
Epoche
1771
Material
feuervergoldete und patinierte Bronze, marmorierter Obelisk, Zifferblatt aus Emaille
Signatur
Charles le Roy à Paris
Abmessungen
46.5 x 20 x 11 cm

Weltweite Lieferung möglich


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