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Sebastiaan Vrancx (1573-1647)



Sebastiaan Vrancx (1573-1647)

Das vorliegende Gemälde ist ein sehr charakteristisches Werk des Antwerpener Meisters Sebastiaan Vrancx (auch Sebastia(e)n Vranc(k)x genannt). Dieser Barockmaler und Zeichner ist vor allem für seine Schlachten und Kavalleriegefechte bekannt und war ein Pionier dieses Genres in der niederländischen Malerei. Tatsächlich ist etwa die Hälfte seines Œuvre Schlachten gewidmet. Diese wunderschön gearbeitete und bemerkenswert gut erhaltene Gemälde der Schlacht kann zu den besten Darstellungen dieses Themas innerhalb des Werks dieses Künstlers gezählt werden. Obwohl Abbildungen von Krieg und Bauernaufständen in der niederländischen Malerei des 16. Jahrhunderts keine Seltenheit waren, ist Vrancxʼ dynamische Darstellung von Männern und Pferden in der Hitze des Gefechts für die „Lage Landen“ sehr außergewöhnlich. Sie scheint von ausländischer Bildkultur inspiriert zu sein, die Vrancx vor allem durch Drucke und Stiche kennenlernte.1

Auf diesem Gemälde wird dem Betrachter ein heftiges Gefecht zwischen Soldaten, möglicherweise holländischen und spanischen, vor Augen geführt, wobei es schwierig ist, beide Seiten voneinander zu unterscheiden. Während des erbitterten Kampfes werden Reiter zu Boden geworfen, andere reiten in verschiedenen Richtungen davon, und rechts im Vordergrund flieht ein weißes Pferd ohne Reiter vom Ort des Geschehens.2 Obwohl nicht klar ist, welche Seite den Sieg davontragen wird, scheint die Szene einen entscheidenden Moment in dem Konflikt wiederzugeben. Anstatt militärische Heldentaten zu feiern und zu idealisieren, zeigt Vrancx die brutale Realität und die Folgen menschlicher Gewalt und knüpft damit an das für die nördliche Renaissance charakteristische Streben nach Realismus an. Auch wenn sich Vrancx dem Thema realistisch nähert, bleibt das Gemälde eine sorgfältig arrangierte und geschickt komponierte Szene: Jedes Element fügt sich in eine dynamische und dennoch ausgewogene Komposition ein, die Vrancxʼ beachtlichen künstlerischen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Perspektive erkennen lässt. Sein Können zeigt sich zudem in der naturgetreuen Darstellung von Pferden in Bewegung.

Obwohl Vrancx ein Zeitgenosse des einflussreichen Antwerpener Meisters Peter Paul Rubens (1577-1640) ist, lässt sich sein Werk stilistisch in die Phase des Übergangs vom späten Manierismus zum Frühbarock einordnen. Beeinflusst sind seine Landschaften eindeutig von Antwerpener Vorgängern wie Paul Bril (1554-1626) und, in geringerem Maße, von Jan Brueghel dem Älteren (1568-1625), mit dem er zusammenarbeitete.3 Da nur wenige seiner Werke datiert sind, ist es schwierig, Vrancxʼ recht homogenes Œuvre genau zu datieren. Das vorliegende Bild kann jedoch auf das Ende des ersten Viertels des 17. Jahrhunderts datiert werden und zeugt von einer klaren und entschlossenen formalen Ausführung; man beachte beispielsweise die dynamischere Ausarbeitung der Bäume, kombiniert mit einer symmetrisch aufgebauten Komposition, die für seine frühe Periode charakteristisch ist. Die Komposition der vorliegenden Landschaft ist sogar vergleichbar mit dem Werk „Angriff auf einen Konvoi“, signiert und datiert „SEBASTIANVS • VRANCX / ANTVERP: FECIT A 1616 •“, das in der königlichen Sammlung auf Schloss Windsor aufbewahrt wird (siehe Abb. X).4 Auffallend ist das angewandte Kompositionsschema einer etwas asymmetrischen räumlichen Anordnung, wobei ein dominierendes Element auf der linken Seite durch eine nach rechts ausgerichtete Sichtlinie aus Figuren ausgeglichen wird. Außerdem ist der zweite Reiter von links auf dem vorliegenden Bild fast identisch mit dem Reiter im Vordergrund der Windsor-Szene. Ein zweites, vergleichbares Werk, „Eine hölzerne Landschaft mit Reisenden in einem Pferdewagen, Figuren und Vieh auf einer Landstraße“, das im April 2014 bei Christie's in London versteigert wurde, zeigt eine sehr ähnliche räumliche Anordnung und wird aus stilistischen Gründen ebenfalls auf ca. 1620 datiert (siehe Abb. XX). Das vorliegende Gemälde wurde also nachweislich gegen Ende des ersten Viertels des 17. Jahrhunderts, etwa 1620, angefertigt, in einer Zeit, in der Vrancxʼ Arbeiten sehr gefragt waren. Daher ist dieses wunderschön erhaltene Paneel eine wichtige Ergänzung des Frühwerks des Künstlers.

BIOGRAFIE UND ŒUVRE DES KÜNSTLERS
Der gebürtig Antwerpener Sebastiaan Vrancx wurde am 22. Januar 1573 in der St.-Jakobs-Kirche in Antwerpen getauft.5 Er war der Sohn von Jan Vrancx, einem Kaufmann, und Barbara Coutereau. Sebastiaan Vrancx ging bei dem Historienmaler Adam van Noort (1561/62-1641) in die Lehre, der auch andere bekannte Antwerpener Maler wie Peter Paul Rubens6, Jacob Jordaens und Hendrick van Balen unterrichtete.

Vrancx beendete seine Ausbildung vor dem Jahr 1597, in dem er nach Italien reiste. Er war für unbestimmte Zeit in Rom tätig, wie ein Stich des in Rom lebenden französischen Kupferstechers Jean Turpin beweist, den dieser nach dem Gemälde anfertigte.7 Vrancx besuchte auch Tivoli, wo er mehrere Zeichnungen von der Stadt und ihrer Umgebung erstellte.8 Circa 1600 war er zurück in seiner Heimatstadt. In demselben Jahr wurde er Meister der Antwerpener St.-Lukas-Gilde9, 1610 war er ihr zweiter und 1611 ihr erster Dekan.10 1610 wurde er zudem eingeladen, in die angesehene Confrerie of Romanists – eine exklusive und gelehrte Gesellschaft von Antwerpener Humanisten und Künstlern, der auch Jan Brueghel der Jüngere, Frans Francken II. und Hendrick van Balen angehörten – einzutreten.

Sebastiaan Vrancx blieb mehr als vier Jahrzehnte lang, bis zu seinem Tod im Jahr 1647, in seiner Heimatstadt Antwerpen. Er heiratete dort Maria Pamphi (oder Pampfi, getauft am 28. Februar 1576), die Tochter des Gemäldehändlers Bartolomeus Pampfi und der Margareta Oflenberg.11 Das Ehepaar bekam eine Tochter, Barbara, geboren am 8. Juni 1613. 1617 wurde Vrancx Dekan der Confrerie of Romanists.12 Die Vielfalt und die hohen Positionen, die mit der Mitgliedschaft in der Confrerie verbunden waren, boten ihm eine gute Gelegenheit, mit potenziellen Mäzenen in Kontakt zu treten.13 Vrancx war auch in der „rederijkerskamer“ (Rethorikkammer) De Violieren14, die mit der St.-Lukas-Gilde verbunden war. Vrancx war ein sehr aktives Mitglied dieser Vereinigung und schrieb, als er Dekan war, mehr als dreizehn Komödien und eine Reihe von Gedichten.15 Im Jahr 1621 wurde er Hauptmann der Bürgerwehr. Er wurde nach zwei Amtszeiten von je fünf Jahren am 15. November 1631 von seinen Aufgaben entbunden und als Belohnung von Steuerzahlungen und städtischen Diensten freigestellt. Seine Stellung gab Vrancx auch das Recht, einen Degen zu tragen. Anthony van Dyck porträtierte ihn in einer kraftvollen Pose mit dem Degen an der Seite.16 1639 erfuhr Vrancx eine persönliche Tragödie, denn in diesem Jahr starben seine Frau Maria, am 19. April, und seine einzige Tochter Barbara, am 19. Mai, einen Monat nach ihrer Mutter. Er selbst starb acht Jahre später an demselben Tag, dem 19. Mai 1647.17

Wenngleich Sebastiaan Vrancx vor allem für seine Schlachtenlandschaften bekannt ist und gefeiert wird, malte er auch Landschaften mit mythologischen und allegorischen Szenen, Räuberszenen, Dorfansichten und Stadt- oder ländliche Feste, für die er die Anerkennung seiner Kollegen bekam, mit denen er oftmals auch zusammenarbeitete. Vrancx war als begnadeter Figurenmaler bekannt und wurde regelmäßig von Malerkollegen eingeladen, die „Staffage“ in ihren Kompositionen zu malen. Man weiß von mehreren solchen Kooperationen.18 Besonders anerkannt war er jedoch als Schlachtenmaler, und es ist bekannt, dass Peter Paul Rubens eines seiner Schlachtengemälde besaß. Vrancx scheint ein relativ kleines Atelier geleitet zu haben, aus dem nur einige wenige Schüler bekannt sind. Zu seinen Schülern gehörten so berühmte Meister wie Peter Snayers (1592-1667) und Pieter Meulener (1602-1654), die beide namhafte Landschafts- und Schlachtenmaler wurden, aber auch Juan de la Corte (ca. 1585/90 - ca. 1660/2), der später Hofmaler von Philipp IV. in Madrid werden sollte, und der weniger bekannte Balthasar Courtois (ca. 1587/1607 - ca. 1641/61).19 Ob Vrancx ein großes Atelier führte oder nicht, ist umstritten, trotz eines viel zitierten Briefes von Jan Brueghel dem Jüngeren an seinen Geschäftspartner in Sevilla aus dem Jahr 1634, in dem er diesem versichert: „Vrancx hat genug zu tun, weigert sich aber, Werkstattassistenten einzustellen, was dazu führt, dass die Arbeit lange dauert. Er erlaubt nicht, dass Kopien in Umlauf gebracht werden“.20

DAS FELDSCHLACHTEN-GENRE IN DER NIEDERLÄNDISCHEN KUNST
Wie der Name schon sagt, ist das so genannte „Schlachten-Genre“ ein Sub-Spezialgebiet, das sowohl militärische Schlachten an Land als auch Seeschlachten umfasst. Es diente der visuellen Aufzeichnung von historischen Fakten und Augenzeugenberichten und wurde nicht selten als (staatliche) Propaganda zur Darstellung von Ursachen, Verläufen und Folgen der militärischen Konflikte genutzt. Das Genre existiert schon seit der Antike. Darstellungen von Schlachten waren in der Antike weit verbreitet und auf griechischen Vasen, Mosaiken und römischen Monumentalbauten, wie z. B. Triumphbögen, zu finden.21 Im Mittelalter nutzten Künstler das Thema, um Kämpfe zwischen Gut und Böse zu illustrieren.22 Dabei handelte es sich um „historische“ Herangehensweisen an das Genre, die Künstler der Renaissance jedoch führten neue Methoden der realistischen und zeitgenössischen Darstellung von Kavalleriegefechten und Schlachten ein.23
Aber es waren die holländischen Künstler des Goldenen Zeitalters, die mit der Wiedergabe von militärischen Schlachten wie Seeschlachten aus nächster Nähe begannen.24 Die Werke von Vrancx stehen offenbar am Schnittpunkt dieser beiden Epochen. Obwohl Vrancx sowohl auf seinen Reisen durch Italien als auch in seiner Heimatstadt Antwerpen und deren Umgebung einige topografisch genaue Werke schuf,25 scheinen seine Schlachten weitgehend imaginär gewesen zu sein. Die einzige Ausnahme ist das bekannte Gemälde „Schlacht von Lekkerbeetje“, von dem viele Kopien und Variationen bekannt sind, und das den Kampf zwischen den Offizieren Braut und Gerard Abrahamsz., genannt „Lekkerbeetje“, bei Vught am 5. Februar 1600 wiedergibt.26

Das vorliegende Gemälde stellt ebenfalls eine Szene aus dem Achtzigjährigen Krieg dar. Dieser Krieg, der auch als niederländischer Unabhängigkeitskampf (1568-1648) bezeichnet wird, begann als Aufstand gegen König Philipp II. von Spanien. Die Ursachen waren divers: ein sozioökonomischer Schrei nach mehr Schutz vor den oft zu hohen Steuern und eine religiöse, protestantische Revolte gegen die römisch-katholische Kirche. Der religiöse Aufstand gegen die katholische Kirche und die spanische Inquisition führte zu einem Sturm der Verwüstung von Bildern, dem so genannten Bildersturm von 1566. Ihm folgten die Hinrichtung der Grafen von Egmont und Hoorn und eine heftige spanische militärische Reaktion unter dem Grafen von Alva; Antwerpen wurde brutal geplündert („Spanische Furie“). Der Krieg zog sich endlos hin: Es gab eine lange Serie von Siegen. Zunächst erzielten Wilhelm von Oranje und später Prinz Moritz große Erfolge für die niederländische Seite, dann schloss sich von 1609 bis 1621 ein zwölfjähriger Waffenstillstand an. Bis 1625 lag die Initiative bei den Spaniern, doch nachdem Prinz Frederik Hendrik Statthalter geworden war, eroberten die Niederländer eine Stadt nach der anderen zurück. Der Vertrag von 1635 zwischen den Niederländern und Frankreich machte die Lage für Spanien noch schlimmer. König Philipp II. sah keinen Ausweg mehr und war gezwungen, eine unabhängige Republik zu akzeptieren. Der Krieg endete 1648 mit dem Vertrag von Münster bzw. dem Westfälischen Frieden. Die Spanischen Niederlande zerfielen: Das katholische Spanien akzeptierte schließlich die unabhängige, protestantische Republik der Sieben Vereinigten Provinzen. Flandern blieb spanisch und katholisch.

Wie oben erläutert, ist es im vorliegenden Gemälde schwierig, die beiden Kriegsparteien voneinander zu unterscheiden. Aus heutiger Sicht mag es überraschen, dass es keine Uniformen gab. Unter König Ludwig XIV. wurden gegen Ende des 17. Jahrhunderts Militäruniformen eingeführt, aber während des Achtzigjährigen Krieges erkannten sich die Soldaten nur an den Farben, die sie trugen: Schärpen um den Bauch und Federn am Hut. Vrancx war wahrscheinlich der erste Künstler in den Niederlanden, der versuchte, zeitgenössische Schlachtszenen wiederzugeben. Nur wenige flämische Maler haben die Darstellung von Schlachten und Kavalleriegefechten so nachhaltig geprägt wie er. Wie bereits geschildert, war Vrancx Offizier und später sogar Hauptmann der Antwerpener Miliz. Seine eigene militärische Erfahrung hat nachweislich sein Interesse und sein Fachwissen beeinflusst, was sich auf seine Wiedergabe von Kavalleriegefechten und Schlachten der häufigen niederländischen Kriege auswirkte. Vermutlich hat er die bewaffneten Konflikte im Lande miterlebt oder aus erster Hand von ihnen gehört. Wie dem auch sei, Sebastiaan Vrancx wurde zur Schlüsselfigur in der Entwicklung solcher Sujets, und es gelang ihm, bemerkenswerte Bilder von Schlachtszenen oder Kavalleriegefechten zu malen, das vorliegende schön erhaltene Paneel ist ein herausragendes Beispiel dafür.

ANMERKUNGEN
 1.    Die wichtigste dieser Quellen waren die Werke von Antonio Tempesta (1555-1630), dessen Stiche von Schlachtszenen mit Pferden und Zweikämpfen zu Beginn des 17. Jahrhunderts weit verbreitet und sehr einflussreich waren.
2.    Auch wenn es nicht sicher ist, ob diese Bedeutung zu Vrancxʼ Zeiten gängig war, könnte ein Pferd ohne Reiter oder ein einzelnes Pferd ohne Reiter mit Stiefeln, die umgedreht in den Steigbügeln stecken, als Symbol für gefallene Soldaten gedient haben. Da das vorliegende Bild wohl gegen Ende des ersten Viertels des 17. Jahrhunderts gemalt wurde, könnte diese Bedeutung zutreffend sein, denn das reiterlose Turnierpferd von Albert VII., Erzherzog von Österreich, war Bestandteil von dessen Leichenzug im Jahr 1623, wie eine Radierung von Jacob Franquart belegt.
3.    Vrancx arbeitete mit Jan Brueghel dem Älteren zusammen an mehreren Gemälden, wobei Vrancx für die Figuren verantwortlich war. Erwähnenswert sind „Überfall auf einen Konvoi“, Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, Nr. 1071; „Waldlandschaft mit einem Raubüberfall auf einem Waldweg“, Königliches Museum der Schönen Künste Antwerpen, Antwerpen, Inventar-/Katalognummer 983; Memphis Brooks Museum of Art, Memphis (Tennessee), Inventar-/Katalognummer 2012.26.10.
4.    Sebastiaan Vrancx, „Angriff auf einen Konvoi“, links unten signiert und datiert „SEBASTIANVS • VRANCX / ANTVERP: FECIT A 1616 •“, Öl auf Paneel, H.: 49,5 cm, B.: 75 cm, Königliche Sammlung, Schloss Windsor, Windsor, Vereinigtes Königreich, Inventar-/Katalognummer 405516.
5.    Donnet, L. (1907). Het Jonstich Versaem van de altviolen. Echtscheiding rederijkerskamer „De Olijftak“ sedert 1480. Gent/Den Haag, S. 13-14.
6.    Peter Paul Rubens schuf die Studie eines Pferdes und eines Soldaten nach einer Komposition von Vrancx; außerdem besaß er einen Teil seiner Schlachten (siehe: Muller, J. M. (1989). Rubens: The Artist as a Collector, Princeton).
7.    Zur „Bekehrung des Heiligen Paulus“ von Vrancx siehe L. Donnet, 1907, S. 18-23, der auch einige (italienische) Gemälde von Vrancx erwähnt.
8.    Vrancx fertigte mehrere Zeichnungen von Tivoli und Umgebung an, von denen Beispiele in der Sammlung von Chatsworth House, Devonshire, Vereinigtes Königreich, erhalten sind.
9.    St.-Lukas-Gilde war die gebräuchlichste Bezeichnung für eine städtische Gilde von Malern und anderen Künstlern im frühneuzeitlichen Europa, vor allem in den „Lage Landen“. Die Gilde erhielt ihren Namen zu Ehren des Evangelisten Lukas, des Schutzpatrons der Künstler, den Johannes von Damaskus als denjenigen identifizierte, der das Porträt der Jungfrau gemalt hat.
10.    Rombouts/Van Lerius (1872/1961). De Liggeren en andere historische archieven van de Antwerpsche Sint Lucasgilde, Amsterdam, S. 412.
11.    Siehe: Donnet, 1907, und Rombouts/Van Lerius, 1872/1961, Band 2, S. 108, Anmerkung 5.
12.    Rombouts/Van Lerius. 1872/1961, Band 1, S. 293, Anmerkung 5; Donnet, 1907, S. 28-29.
13.    Timmermans, B. (2008). Patronen uit patronaat in het zeventiende-eeuwse Antwerpen: een elite als acteur binnen een kunstwereld. Amsterdam University Press, S. 243-245.
14.    Die Antwerpener Rethorikkammer De Violieren (Mauerblümchen) datiert aus dem 15. Jahrhundert und war damals eine soziale Theatergesellschaft mit engen Verbindungen zur St.-Lukas-Gilde. Sie war eine der drei Theatergilden in der Stadt, die anderen beiden waren die Goudbloem und die Olyftack.
15.    Es wird vermutet, dass Vrancxʼ Geschick als Erzähler, der oft eine Vorliebe für humoristische Details erkennen lässt, mit seiner Tätigkeit als Mitglied der Antwerpener Rhetorikkammer zusammenhängt, für die er zahlreiche Possen, Komödien und Tragödien schrieb.
16.    Branden, FJP van den (1883). Echtscheiding van de Antwerpsche Schilderschool, Antwerpen, S. 469-474; Sebastiaen Vrancx von Anthony van Dyck, Sammlung Boughton House, Vereinigtes Königreich; Meer RKD Nummer 300482 300482.
17.    Rombouts/Van Lerius, 1872/1961, Band 2, S. 108, Anmerkung 5, und S. 185 (Totenmesse); Donnet, 1907, S. 17 (zitiert das Epitaph der Familie in der Kirche der Broeders van Onze-Lieve-Vrouw).
18.    Vrancx arbeitete mit mehreren prominenten Antwerpener Meistern zusammen, für die er Figuren oder „Staffage“ malte, darunter Jan Brueghel der Jüngere, Hendrick van Balen, Piter Neefs und Frans Francken II.; siehe: RKD-Datenbank.
19.    Siehe RKD; Rombouts/Van Lerius, 1872/1961, S. 443; Donnet, 1907, S. 19.
20.    Gerson, H., und Kuile, E. H. ter (1960). Kunst en architectuur in België, 1600-1800, Harmondsworth, S. 63, Anmerkung 33.
21.    Das vielleicht beste Beispiel ist die Trajanssäule, die berühmte römische Triumphsäule in Rom, Italien, die an den Sieg des römischen Kaisers Trajan in den Dakischen Kriegen erinnert und 113 n. Chr. fertiggestellt wurde und deren Entwurf unzählige antike und moderne Siegessäulen inspiriert hat.
22.    Insbesondere das Bild des Erzengels Michael im Kampf mit dem Teufel, verkörpert durch einen Drachen, hatte diese Funktion. Aber auch Kampfszenen aus dem Alten Testament waren beliebt, besonders als Motiv für Wandteppiche.
23.    Kunstkritiker sind der Meinung, dass Leonardo da Vincis Werk „Die Schlacht von Anghiari“, das bis heute in unzähligen Kopien erhalten geblieben ist, ein Wendepunkt im Verständnis der Gesamtidee der Schlachtenmalerei und insbesondere ihrer kompositorischen Komponente gewesen ist.
24.    Ein weiterer Trend oder ein anderes Subgenre der niederländischen Schlachtenmalerei waren die Militärlager.
25.    Dieses topografische Werk umfasst Studien der antiken Ruinen von Rom und Tivoli (siehe Anmerkung 8), aber auch von Antwerpen (u. a. den „kranenhoofd“ an der Schelde in Antwerpen, signiert mit Monogramm und datiert „1622“, Sammlung Rijksmuseum, Amsterdam, Inventar-/Katalognr. SK-A-1699; siehe RKD Nr. 52384) und die Plünderung des Dorfs Wommelgem, siehe: Auwera, J. van der (1998). „Historisch feit en artistieke fictie, het gezicht van de Tachtigjarige Oorlog in Zuid-Nederlandse schilderijen, in het bijzonder die van Sebastian Vrancx (1573-1647) en Pieter Snayers (1592-1667)“ in: 1648: Oorlog en vrede in Europa, Ausstellungskatalog, Band 2, S. 461-464.
26.    Das Gemälde von Vrancx zeigt die berühmte Schlacht zwischen Braut und Lekkerbeetje am 5. Februar 1600 in Vught. Der Vorfall ereignete sich während des Achtzigjährigen Krieges, nachdem Braut, ein französischer Adliger im Dienst des Prinzen Moritz von Oranje, den Herrn van Grobbendonck, Gouverneur der pro-spanischen Stadt s'Hertogenbosch, beleidigt hatte. Daraufhin wurde ein Duell zwischen den beiden vereinbart, zu dem beide mit je zwanzig Reitern kamen (der Vorfall wird auch „Schlacht der Vierzig“ genannt). Es stellte sich jedoch bald heraus, dass Grobbendonck seinen Leutnant Lekkerbeetje an seiner Stelle geschickt hatte. Wütend tötete Braut ihn sofort, woraufhin ein heftiger Kampf entbrannte, in dem der Franzose schließlich besiegt und getötet wurde. Weitere Bearbeitungen dieses Themas von Vrancx finden sich in den Sammlungen der Museen von Brüssel, Antwerpen, Kortrijk und im Rijksmuseum in Amsterdam.
 

Sebastiaan Vrancx (1573-1647)
Preis auf Anfrage
Epoche
ca. 1620
Material
Ölfarbe auf Paneel
Abmessungen
52 x 87 cm

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