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Gaspar de Witte (1624-1681)



Gaspar de Witte (1624-1681)

In einer italienisch anmutenden Landschaft ruhen sich neben einem Brunnen mehrere Menschen von einer Jagdpartie aus. Links im Vordergrund sieht man die Ruine eines Tempels, in der Ferne schlängelt sich ein Fluss durch die hügelige Landschaft. Auf dem Sockel eines Brunnens sind die Buchstaben SPQR zu lesen, was auf Rom verweist.

Diese italienisierte Landschaft aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammt von dem in Antwerpen geborenen und gestorbenen Gaspar de Witte. Gaspar (Jasper, Casper) de Witte schloss sich um 1646 den Bentvueghels in Rom an. In dieser niederländisch-flämischen Malergemeinschaft des 17. Jahrhunderts war es Sitte, jedem Mitglied einen erfundenen Spitznamen zu geben. De Witte wurde Grondel (auf Deutsch: Meergrundel) genannt. Warum er von seinen Fachkollegen nach diesem Fisch benannt wurde, ist leider nicht bekannt. Ab 1650/51 hielt sich de Witte wieder in Antwerpen auf: Er zahlte in diesem Jahr den Beitrag an die St.-Lukas-Gilde, wie De Liggeren, den Archiven der Gilde, zu entnehmen ist.

De Witte war vermutlich nicht verheiratet, obwohl alte Biographien etwas anderes sagen. Er war nämlich ab 1655 Mitglied der „Sodaliteit van de bejaerde jongmans“ (Sodalität der älteren jungen Männer), einer Gemeinschaft unverheirateter Männer, deren Vorsitzender er auch einige Jahre lang war. Zusätzlich zu seiner Arbeit als Maler besaß de Witte ein kleines Geschäft für Malerbedarf, das er von seiner Mutter übernahm und bis zu seinem Tod führte.  

Gaspar de Witte war auf italianisierte Landschafen spezialisiert. Er war zu Lebzeiten sehr bekannt und ein gefragter Maler. Während des 18. Jahrhunderts wurde sein Werk, genau wie das seiner italianisierenden Kollegen, sehr geschätzt und hoch gepriesen. Dadurch, dass im frühen 19. Jahrhundert das Interesse am italianisierenden Genre langsam schwand, geriet de Witte, genau wie seine holländischen Kollegen Nicolaes Berchem, Karel Dujardin, Jan Both und Adam Pijnacker, in Vergessenheit.

So erklärte der englische Maler Constable sogar einmal, dass die Sammler ihre Berchems lieber verbrennen sollten. Im letzten Jahrzehnt ist das Interesse an diesen Malern, die das italienische Licht in den Norden brachten, jedoch wieder gewachsen.

Literatur:
C. Brossel, Gaspard de Witte : peintre paysagiste Anversois (1624-1681) in, La Revue Belge d'Archéologie et d'Histoire de l'Art, 28 (1959) nr. 3/4, P. 211-223

Gaspar de Witte (1624-1681)
Preis auf Anfrage
Epoche
1663
Material
Ölfarbe auf Tuch
Signatur
Signiert und datiert: Gaspar de Witte F Ao 1663 [rechts unten]
Abmessungen
99.8 x 177.5 cm

Weltweite Lieferung möglich


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