Der Florentiner Francesco Fanelli war einer der wichtigsten Bildhauer, die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts aktiv waren. Er zog 1605 mit seiner Familie nach Genua, wo er seitdem arbeitete und seine Kinder zu Bildhauern ausbildete. Um 1630 herum übersiedelte er nach England. Möglicherweise wurde er von dem flämischen Maler Anthony van Dijck beeinflusst, der 1621-1622 und 1625-1627 in Genua wohnte und um 1632 sein Glück in England versuchte. Fanelli wurde schon bald zum königlichen Bildhauer ernannt. Das Inventarverzeichnis des königlichen Hauses aus dem Jahr 1640 nennt unterschiedliche kleinere Statuen von Francesco Fanelli, der wegen seines körperlichen Handicaps auch als der einäugige Italiener bezeichnet wurde. Die meisten Statuen befinden sich übrigens noch immer im königlichen Besitz.
Auch andere adlige englische Familien bestellten die kleinen Bronzen, für die der Meister berühmt war. Dadurch verbreitete sich sein Ruhm und er wurde in ganz Europa bekannt. So rühmt der Biograf Joachim von Sandrart 1675 in seinem Werk „Teutsche Academie“ Fanellis Kunst, Modelle und Güsse zu fertigen, die man nicht mehr zu bearbeiten brauchte. Dieser sehr elegante Guss eines bronzenen Türken veranschaulicht Fanellis Talent sehr gut. Auf der kleinen Schale ist der dramatischste Moment einer Löwenjagd dargestellt. Alle Bewegungen fließen im zermalmenden Biss des Raubtieres zusammen.
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