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Satz von sechs Louis XV Fauteuils à la Reine



Satz von sechs Louis XV Fauteuils à la Reine

Eine Gruppe von sechs sehr großen Sesseln mit gerader Rückenlehne, auch à la Reine genannt. Die Sessel sind symmetrisch gefertigt, aber die Verzierungen sind im reinen Stil Ludwig XV. gehalten, mit schneidiger Eleganz, aber nicht bombastisch, sie bilden vielmehr ein kraftvolles und fließendes Ganzes. Die kraftvollen und tiefen Schnitzereien zeigen, dass diese Sessel das Werk eines sehr künstlerischen und geschickten Tischlers sind. Die Kombination aus den verwendeten Ornamenten und der Qualität der Schnitzerei lässt darauf schließen, dass diese Sessel dem Pariser Tischler Jean Gourdin (ca. 1690-1764) zugeschrieben werden können.

Jean Gourdin, besser bekannt unter dem Namen Père Gourdin, war ein bekannter Tischler, der zwischen 1737 und 1763 in Paris tätig war. Er war in der Rue de Clery ansässig und fertigte Sitzmöbel von sehr hoher Qualität, mit üppigen Linien und reichem, fein geschnitztem Dekor. Diese unverkennbare Klasse findet sich auch in den Werken seiner beiden Söhne Jean-Baptiste und Michel. Der Überlieferung nach nannte er sich „Père“ in seinem Stempel, um seine eigenen, qualitativ hochwertigeren Werke von denen seiner Söhne zu unterscheiden. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass das Wort Père erst hinzugefügt wurde, als sein Sohn Jean-Baptiste 1748 Meister wurde, um so die Produkte der drei Familienmitglieder zu unterscheiden. Gourdin arbeitete bis 1763 und starb im folgenden Jahr.

Der Name „Fauteuil à la Reine“ entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert. Populär wurde dieser Sesseltyp durch Königin Marie Leczinska (1703-1768), der Gemahlin Ludwigs XV.. Dieser Sessel ist ein Sitzmöbel im Stil Ludwigs XV. und Ludwigs XVI. und zeichnet sich durch seine flache Rückenlehne aus, so dass man ihn an eine Wand stellen konnte. Dieses Modell unterscheidet sich vom konvertierbaren Sessel, der eine konkave Rückenlehne und ein leichteres Gestell hat, so dass man ihn überall im Raum hinstellen konnte, während das Modell à la Reine aufgrund seiner Größe einen festen Platz im Raum hatte.
Der Sessel à la Reine wurde an die weiblichen Formen angepasst, um den Damen in ihren voluminösen Kleidern das Sitzen zu erleichtern: offenere, geschwungene Armlehnen, breitere Sitzflächen, gepolsterte Wangen und eine Rückenlehne für mehr Komfort.

Satz von sechs Louis XV Fauteuils à la Reine
Preis auf Anfrage
Provenance
Kunsthandel Albrecht Neuhaus, Würzburg, dort erworben für;
Privatsammlung, Deutschland, 1977
Epoche
ca. 1745
Material
geschnitztes Buchenholz
Abmessungen
107 x 73 x 68.5 cm

Weltweite Lieferung möglich