Ein Ensemble aus vier Fauteuils und zwei Bergères mit dekorativem Seitenbezug. Die Sessel in neoklassischem Stil sind in massivem Mahagoni und Mahagoni-Furnier ausgeführt. Die vorderen Stützen der Sessel sind mit Klauenfüßen und oben mit geschnitzten Katzenköpfen versehen. Die hinteren Beine sind leicht nach außen geneigt. Die hinteren Stützen schmücken Kannelierungen und an der Oberseite skulptierte Ornamente in Muschelform. Die Traversen sind rechteckig und schlicht geformt.

Empire
Im Vergleich zu früheren Strömungen ist der neoklassizistische Stil in der Ausführung einfacher und rechteckiger. Auch die bronzene Ornamentierung ist weniger überschwänglich. Während des „Directoire“ in den ersten Jahren der Französischen Revolution wurden die Möbelentwürfe schlichter. Die Modelle und Verzierungen wurden vom klassischen Altertum inspiriert. Prägend wirkten Charles Percier (1764 – 1838) und Pierre-François-Léonard Fontaine (1762 – 1853), in dessen Werk schon der spätere Empire-Stil anklingt. Auch das Werk von Jacques-Ludwig David (1748 – 1825) hatte großen Einfluss auf die angewandte Kunst des Directoire und später auf den Empire-Stil.
Als Napoleon an die Macht kam, drückte er dem Einrichtungs- und Dekorationsstil der Häuser seinen unverkennbaren Stempel auf. Um 1803 entwickelte sich der Empire-Stil mit seiner Vorliebe für massive und imponierende Elemente. Auch die Feldzüge des Kaisers, vor allem der nach Ägypten, dienten als Inspiration. Als 1806 die britische Blockade einsetzte, stagnierte der Nachschub an exotischen Holzsorten, sodass die Möbelmacher gezwungen waren, häufiger inländische Holzsorten zu verarbeiten. Die beliebteste Holzsorte blieb allerdings Mahagoni. Der Stil war gekennzeichnet durch gerade Linien und orthogonale, symmetrische Entwürfe. Nur noch selten wurde Marketerie verwendet. Für die Verzierungen wählte man vor allem Sphinxe, Katzenartige, Delphine, Schwäne, Bienen und „Renommées“ – geflügelte mythische Figuren –, die dem Empire-Stil einen unverkennbaren Charakter verliehen.

Die Jacob-Dynastie
Während eines Zeitraums von mehr als 80 Jahren fertigten drei Generationen der Familie Jacob Sessel und Möbel von ausgezeichneter Qualität. Der Betrieb wurde 1765 von Georges Jacob (1739 – 1814) in Paris gegründet, nachdem dieser „Maître menuisier“ geworden war. Als Georges sich 1796 aus dem Betrieb zurückzog, übernahmen zwei seiner Söhne, Georges II. und François-Honoré-Georges, die Werkstatt. 1803 starb Georges II. und Georges I. sah sich gezwungen, in das Familienunternehmen zurückzukehren. Der Betrieb entwickelte sich zur größten Möbelwerkstatt im Paris der napoleonischen Zeit. Später, im Jahre 1825, übernahm der Enkel von Georges I., George-Alphonse Jacob-Desmalter, den Betrieb, der bis zur Regierungszeit von Louis-Philippe bestehen blieb. George-Alphonse schloss die Werkstatt 1847, um sich ganz der Architektur zu widmen.

Die Brüder George II. Jacob (1768-1803) und François-Honoré-Georges Jacob-Desmalter (1770-1841) leiteten im Zeitraum von 1796 bis 1825 die erfolgreichste und einflussreichste Möbelwerkstatt von Paris. Während Georges I. hauptsächlich Sitzmöbel (Menuisierie) in neoklassischem Stil hergestellt hatte, fertigten seine Söhne, als sie frei von den Beschränkungen der Gilde waren, auch allerlei größere Möbel (Ebénisterie) von hoher Qualität, die sehr beliebt waren.

Abmessungen:

Fauteuils: Höhe: 96 cm, Breite: 67 cm, Tiefe: 67 cm
Bergères: Höhe: 96 cm, Breite: 75 cm, Tiefe: 75 cm

 

Literatur:

Michel Beurdeley, Jacob et son Temps, Saint-Remy-en-l’Eau, 2002
Denise Ledoux-Lebard, Le Mobilier Français du XIXieme Siècle, Paris, 1989