Dieses Serie aus vier Creamware-Tellern war einmal Teil eines größeren Sets, das das Gleichnis vom verlorenen Sohn erzählt. Diese Bibelstelle ist eines der bekanntesten von Jesus Christus erzählten Gleichnisse des Neuen Testaments, und wurde in Lukas 15:11-32 aufgezeichnet.
 
Das Gleichnis handelt von einem Vater und seinen beiden Söhnen. Der jüngere Sohn verlangt von seinem Vater seinen Teil des Erbes. Als er es erhalten hat, verlässt er die Familie und verprasst das Geld in der Fremde. Er bettelt, arbeitet als Schweinehirt und ist so hungrig, dass er sein Fortgehen bereut, und beschließt, in das Haus seines Vaters zurückzukehren, diesem seine Sünden zu beichten und ihn um eine Stelle als Tagelöhner zu bitten. Als der Sohn schließlich nach Hause kommt, freut sich der Vater so über die Rückkehr seines Sohnes, dass er ihn kaum zu Wort kommen lässt und ihn in die Arme schließt. Er gibt ihm Kleidung und veranstaltet ihm zu Ehren ein großes Fest. Als sich der ältere Sohn, der seinem Vater immer treu gedient hat, über das Verhalten seines Vaters beschwert, antwortet der Vater: „Mein Sohn, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber wir konnten nicht anders, als uns zu freuen und zu jubeln, denn dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden. Er war verloren und wurde wiedergefunden.” Die Teller, die für den niederländischen Markt angefertigt wurden, sind eine Art moralistische Darstellung und zeigen die Höhepunkte dieses Gleichnisses.

Creamware ist eine cremefarbene Keramik mit Bleiglasur auf hellem Untergrund, die in Frankreich als „faïence fine“, in den Niederlanden als „englisches Porzellan“ und in Italien als „terraglia inglese“ bekannt ist. Sie wurde um 1750 von Töpfern aus Staffordshire entwickelt, die die Materialien und Techniken der salzglasierten Keramik verbesserten, um einen feineren, dünneren, weißen Keramikkörper mit einer glänzenden, leicht glasigen Bleiglasur zu erhalten, die sich als so ideal für den Hausgebrauch erwies, dass sie um 1780 die weiße Salzglasur ablöste. Sie blieb bis in die 1840er Jahre beliebt.