×
Home Sammlung Veranstaltungen Über uns Kontakt

Alessandro Rosi (1627-1697)



Alessandro Rosi (1627-1697)

Auf diesem Gemälde sieht man den entscheidenden Moment, mit dem der Trojanische Krieg ausgelöst wurde. Es zeigt eine Szene bei der Hochzeit von König Peleus mit der schönen Nereide Thetis. Zeus hatte alle Götter zu dem Fest auf den Olymp eingeladen, doch um Uneinigkeit zu vermeiden, hatte er die streitsüchtige Eris von den Feierlichkeiten ausgeschlossen. Diese ließ sich das allerdings nicht gefallen und störte die Feierlichkeiten, indem sie eine goldene Kugel mit der Aufschrift „Für die Schönste“ auf den Tisch legte. Dadurch entstand ein Streit zwischen Hera, Athene und Aphrodite, die alle drei fanden, die Kugel gehöre ihnen. Zeus traute sich nicht, sich in dieser Angelegenheit zu äußern und darum schickte er die drei Göttinnen zu Paris, der ein Urteil fällen sollte. Hermes legte Paris das Problem vor und dieser erklärte sich bereit, es zu lösen. Die Göttinnen versuchten, den jungen Paris jeweils für sich zu gewinnen. Hera, die Göttin der Macht, versprach ihm die größten Reichtümer und die Herrschaft über ganz Asien. Athene, die Göttin der Weisheit, bot ihm den größten kriegerischen Ruhm und die Fähigkeit zu tiefster Weisheit. Aphrodite, die Liebesgöttin, versuchte ihn zu besänftigen, indem sie ihn als den schönsten Mann in ganz Phrygien rühmte. Und natürlich war nur der schönste Mann der attraktivsten Frau würdig, und daher versprach Aphrodite ihm die Liebe und Eroberung Helenas, der schönsten Frau der Welt, die mit dem spartanischen König Menelaos verheiratet war. Das überzeugte Paris, der Aphrodite die goldene Kugel schenkte und Athene und Hera verbittert zurückließ.

Als Paris anschließend nach Sparta reiste, hielt er Aphrodite an ihr Versprechen, woraufhin diese dafür sorgte, dass sich Helena sofort in ihn verliebte und ihren Mann für den trojanischen Prinzen verließ. Als Menelaos hörte was geschehen war, wurde er wütend und machte sich mit Hilfe seines Bruders Agamemnon mit 1.000 Schiffen auf den Weg nach Troja, um seine Frau zurückzuholen. Das war der Anfang des Trojanischen Krieges.

Alessandro Rosi war ein italienischer Künstler des Barock, der in den Werkstätten von Jacopo Vignali und Cesare Dandini ausgebildet wurde. Scheinbar unternahm er eine Studienreise nach Rom und sah dort die Werke von Simon Vouet und Giovanni Lanfranco. Sein Biograph Baldinucci beschrieb ihn als Künstler mit einem extravaganten Temperament. Rosi genoss das Mäzenatentum einiger der wichtigsten Florentiner Familien seiner Zeit, wie der Corsini oder der Rinuccini, für die er große dekorative Projekte ausführte. Im Auftrag von Cosimo III. de' Medici, Großherzog der Toskana, kreierte er eine Serie von zehn Wandteppich-Entwürfen. Alessandro Gherardini war sein bedeutendster Schüler. Rosi starb im Alter von 70 Jahren, nachdem er in der Via Condotta in Florenz von einer umstürzenden Säule getroffen worden war. Leider ist nicht viel mehr über sein Leben bekannt. Sein Werk, das in der Vergangenheit oft mit dem anderer Künstler wie Sigismondo Coccapini verwechselt wurde, hat nach Jahrhunderten des Vergessens in den letzten Jahren eine neue Wertschätzung durch die Kritiker erfahren.

Alessandro Rosi malte oft mehrere Versionen ein und derselben Komposition, beispielsweise das Urteil von Paris. Auch von der hier besprochenen Komposition gibt es mehrere Versionen. Ein ähnliches Gemälde befand sich in der Sammlung Wildenstein in New York, das 2013 bei Sotheby's New York versteigert wurde. Das Wildenstein-Gemälde ist unterscheidet sich in einigen Details, beispielsweise dem Muschelhorn und der fehlenden Flöte vorne links. Auch die Gestaltung des Hintergrundes ist anders. Eine andere sehr ähnliche Version dieses Gemäldes befindet sich in der Staatsgalerie Stuttgart. Bei diesem Exemplar finden sich nur geringfügige Unterschiede, u.a. in der Ausarbeitung der Perlen in Heras Haar oben links und einiger Zweige im Hintergrund. Auffallend an dem hier vorliegenden Gemälde ist die detaillierte Ausarbeitung der Gesichter der drei Göttinnen oben links und die Wolken am Himmel.

Alessandro Rosi (1627-1697)
Preis auf Anfrage
Epoche
ca. 1680
Material
Ölfarbe auf Tuch
Abmessungen
88 x 73 cm

Weltweite Lieferung möglich


Was Sie sonst noch interessieren könnte