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Französische Louis XVI Pendule



Französische Louis XVI Pendule

Uhrwerk
Das Uhrwerk hat eine Spindelhemmung. Das Schlagwerk auf Schlossscheibe schlägt zur vollen Stunde die Stundenzahl und zur halben Stunde einmal. Das emaillierte und signierte Zifferblatt ist mit römischen Ziffern für die Anzeige der Stunden und mit arabischen Ziffern für die Minutenanzeige im Fünfminutenabstand versehen. Die Uhr ist auf der Vorderseite signiert: Olin à Paris.
 
Gehäuse
Das beeindruckende Gehäuse wird von zwei Putten flankiert, die Tag und Nacht darstellen. Der Tag, oder auch das neue Leben, trägt eine brennende Fackel, die Nacht, die Ewigkeit, eine Lampe. Auf der Oberseite ist ein Hahn zu sehen, der im Allgemeinen als Personifikation Frankreichs gilt und die Wachsamkeit symbolisiert.

Durch ein Wortspiel wurde der Hahn zum Symbol Frankreichs. Das lateinische Wort Gallus bedeutet nämlich sowohl Hahn als auch gallisch. Seit 1830 ist der Hahn als offizielles Symbol für Frankreich gesetzlich festgelegt und wird unter anderem an den Fahnenmasten der Nationalgarde angebracht.

Auf dem Gehäuse aus Bronze ist die Handschrift von Robert Osmond (1711-1789) unverkennbar. Der französische Bronzegießer Robert Osmond wurde in Canisy bei Saint-Lô geboren. Er begann als Geselle in der Gießerei von Louis Regnard, „maître fondeur en terre et en sable“, und wurde 1746 in Paris als Bronzegießmeister eingetragen. Den Büchern zufolge arbeitete er in der Rue des Canettes in der Gemeinde St. Sulpice und ab 1761 in der Rue de Mâcon. Robert Osmond wird „juré“, was ihm eine gewisse künstlerische Freiheit einräumt. 1753 holt er seinen Neffen aus der Normandie zu sich und verlegt 1761 seine Werkstatt, die inzwischen stark angewachsen ist, in die Rue de Mâcon. Der Neffe, Jean-Baptiste Osmond (1742 - nach 1790), wird 1764 Meister und arbeitet eng mit seinem Onkel zusammen, so eng, dass es schwierig ist, ihre Werke voneinander zu unterscheiden. Robert Osmond zog sich wahrscheinlich 1775 aus dem Geschäft zurück. Jean-Baptiste, der die Werkstatt nach Roberts Weggang weiterführte, geriet in Schwierigkeiten und die Werkstatt ging um 1784 bankrott. Robert Osmond starb 1789.

Als begnadete Bronzegießer und Ziseleure arbeiteten die Osmonds ebenso erfolgreich im Stil Ludwigs XV. wie auch in den neoklassizistischen Stilen. Ihre Arbeiten wurden von Kennern sehr geschätzt und von Uhrmachern und Marchands-Merciers verkauft. Obwohl die Osmonds viele unterschiedliche Objekte für die Inneneinrichtung herstellten, darunter Feuerböcke, Appliken und Tintensets, waren ihre wichtigsten Werke Uhren, darunter eine Uhr mit der Darstellung der Entführung Europas im Stil Ludwigs XV. (Getty Museum, Kalifornien), zwei bedeutende Kaminuhren im neoklassizistischen Stil, von denen es mehrere Versionen gibt, sowie eine Vase mit Löwenköpfen (Musée de Chantilly und Cleveland Museum of Art) und eine Carteluhr mit ziselierten Bändern (Beispiele befinden sich im Nationalmuseum in Stockholm und im Musée Nissim de Camondo in Paris). Eine bemerkenswerte Kaminuhr mit einer Weltkugel, Putten und einer Plakette aus Sèvres-Porzellan gehört ebenfalls zu ihren Hauptwerken (Louvre, Paris).

Obwohl die Osmonds anfänglich vor allem im Rocaille-Stil arbeiteten, begannen sie sich Anfang der 1960er Jahre des 18. Jahrhundert, sich auch dem neoklassizistischen Stil zu widmen, in dem sie sehr erfolgreich und bekannt wurden. Sie lieferten vor allem Uhrengehäuse an die bedeutendsten Uhrmacher dieser Zeit, wie Montjoye, für die sie Gehäuse für Pendules de Cartonnier und Säulenuhren herstellten. Letztere gehörten zu den bevorzugten Objekten der Werkstatt der Osmonds.

Literatur:
Kjellberg, P. (1997) La Pendule Française, p.237 .
Tardy, Dictionnaire des Horologers Français, p.493.

Französische Louis XVI Pendule
Preis auf Anfrage
Epoche
ca. 1775
Material
feuervergoldete Bronze; emailliertes Zifferblatt
Signatur
Olin à Paris
Abmessungen
57 x 42 x 18 cm

Weltweite Lieferung möglich