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Italienisches Renaissance-Schildporträt aus Marmor



Italienisches Renaissance-Schildporträt aus Marmor

Eine kleine Wandbüste aus Marmor mit dem Bildnis einer Schleier tragenden jungen Frau in einem runden Rahmen. Das Bildnis der Frau ist leicht geneigt, und sie scheint am Betrachter vorbeizusehen.

Solche Büsten mit rundem Rahmen, heute oft Tondos oder Medaillon-Porträts genannt, waren in der Antike als imagines clipeatae bekannt, was lateinisch ist und Schildbilder oder Schildporträts heißt. Wie der Name schon sagt, ist der runde Rahmen der Rand eines runden Schildes, eines Clipeus. Diese häufig lebensgroßen Porträts, in Bronze gegossen oder aus Marmor gemeißelt, wurden hoch oben an den Wänden von Tempeln, öffentlichen Gebäuden und Privathäusern angebracht. Nach Plinius dem Älteren (1. Jahrhundert n. Chr.) stellten siegreiche Generäle die ersten Schildporträts Roms in Tempeln auf, um ihre Vorfahren abzubilden. Im Laufe der Zeit hielt dieser Porträttyp Einzug in den privaten Bereich, sowohl in die Eingangshallen reicher Häuser als auch in die Dekoration von Familiengräbern. Im Bestattungskontext wurden Schildporträts aufgrund ihrer heroischen Assoziationen zu einem beliebten Mittel, um die Verstorbenen auf Sarkophagen und Grabmonumenten zu ehren. Außer zur Darstellung bestimmter Familienmitglieder wurde dieser Porträttyp auch für Götter, Kaiser und berühmte Intellektuelle verwendet.

Jenseits der Bildhauerei tauchen imagines clipeatae gelegentlich auch in antiken römischen Wandmalereien auf. In der Villa der Poppaea in Oplontis gibt es dafür mehrere Beispiele: Eine Wand im Atrium ist mit einem stattlichen Scheintor verziert, das von bemalten Goldschilden mit naturgetreuen Büsten eingerahmt wird. Diese Wandmalerei vermittelt einen guten Eindruck davon, wie diese Objekte angeordnet wurden. Zudem geben diese Beispiele einen Einblick, wie beliebt Schildporträts in verschiedenen Kontexten und aus unterschiedlichen Substanzen bei Hausbesitzern als Mittel waren, um ihr Wissen und ihren Status zu demonstrieren.

Stilistisch kann diese imago clipeata in der nordostitalienischen Bildhauertradition der Renaissance verortet werden.

Italienisches Renaissance-Schildporträt aus Marmor
Preis auf Anfrage
Epoche
ca. 1500
Material
Carrara-Marmor
Abmessungen
7 cm
Diameter
15.50 cm

Weltweite Lieferung möglich


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