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Großer siebenbürgischer silberner Bierkrug



Großer siebenbürgischer silberner Bierkrug

Der zylindrische Korpus mit einer im Hochrelief gearbeiteten alttestamentarischen Szene aus Exodus 17, in der Moses in Gegenwart der Israeliten mit seinem Stab Wasser aus einem Felsen schlägt, ruht auf einem sich verbreiternden Fuß. Dieser Fuß weist einen Knorrenrand oberhalb einer Umrandung aus stilisiertem Laubwerk auf. Der vergoldete obere Rand, flankiert von Fileträndern, ist glatt. Auf dem mit einem Scharnier versehenen vergoldeten Deckel aus Silber befindet sich eine runde Silberplakette mit einer als Hochrelief ausgeführten neutestamentarischen Szene aus Johannes 4,1-42: der Begegnung Jesu mit den Samariterinnen am Brunnen. Die runde Plakette ist von einer schmalen Lorbeerbordüre umgeben, die von einer breiteren Bordüre aus stilisiertem Laub und einer glatten, vorspringenden abschließenden Umrandung gesäumt wird. Den vergoldeten, gegossenen und montierten Henkel in Form zweier sich gegenüber liegender C-Voluten schmückt verschlungenes Blattwerk. Die Daumenauflage wird von zwei vergoldeten Brombeeren aus Silber gebildet. Auf der Unterseite vollständig gemarkt und mit Tremolierstichen versehen. Gestempelt mit der Inventarnummer 182 und mit Nl (mit einer Krone zwischen den Buchstaben) und mit CT. CFP (in Rot).

Die Zuordnung dieses Bierkrugs zu Siebenbürgen (Transsylvanien) beruht auf seinem Silbergehalt, der unter 700/1000 Silber liegt (not 1). Diese Art von Bierkrug ist auch im deutschsprachigen Raum verbreitet, allerdings liegt der Silbergehalt dort bei 700/1000 oder darüber. Der Silbergehalt von Gegenständen aus Siebenbürgen ist oft niedriger. Das Gebiet, in dem dieser Bierkrug mit größter Wahrscheinlichkeit hergestellt wurde, ist Rumänien. Die Handwerkskunst des Silberschmieds ist hervorragend. Davon zeugt die Treibarbeit des Hochreliefs (mit einem niedrigen Prozentsatz an Silber) am Korpus.

Die Literatur aus dieser Region Siebenbürgens ist sehr begrenzt. In der vorhandenen Literatur sind die gestempelten Marken nicht zu finden. Diese Marken sind relativ klein, was auf das Ende des 18. Jahrhunderts hindeutet. Bei den drei Marken handelt es sich um ein Stadtzeichen, ein Meisterzeichen und einen Jahresbuchstaben. Die Verwendung eines Buchstabens ohne Kontur, wie des gestempelten Jahresbuchstabens V, ist in diesen Regionen häufiger anzutreffen.

Die Inventarnummer auf dem Bierkrug bezieht sich wahrscheinlich auf eine Grafenfamilie, allerdings wurde bislang kein eindeutiger Hinweis auf eine bestimmte Familie gefunden.

Noten:
633/1000, Waarborg-Holland-Bericht 24.05.2022

 

Großer siebenbürgischer silberner Bierkrug
Preis auf Anfrage
Epoche
Ende des achtzehnten Jahrhunderts
Material
Silber und vergoldetes Silber
Weight
2095 gr
Abmessungen
23.5 cm
Diameter
19.80 cm

Weltweite Lieferung möglich