×
Home Sammlung Veranstaltungen Über uns Kontakt

J. F. Fromiller (1693-1760) zugeschrieben, Vanitas mit zwei Putten die Seifenblasen pusten



J. F. Fromiller (1693-1760) zugeschrieben, Vanitas mit zwei Putten die Seifenblasen pusten

Dieses kleine Gemälde zeigt zwei Putten, die zusammen mithilfe von Rohren aus Schilf und Seifenwasser in einer Muschel Seifenblasen pusten. Eine Putte hält mit einer Hand die Muschel fest und hat ein Rohr mit einer bereits geblasenen Seifenblase in der anderen Hand, während die andere Putte versucht, eine Seifenblase in der Muschel zu blasen. Die liebliche Szene ist jedoch trügerisch. Wir sehen hier die vermeintliche Wiedergabe eines kindlichen Zeitvertreibs, eine ikonografische Darstellung von Elementen, die die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit des Lebens symbolisieren. Obwohl die Seifenblase ein schöner Anblick ist, zerplatzt sie schnell und ist somit eine Metapher für die irdische Vergänglichkeit.

Das Thema Vergänglichkeit war im 17. Jahrhundert vor allem bei niederländischen und flämischen Künstlern beliebt. Das Wort „vanitas“ ist Latein und bedeutet Eitelkeit oder Leere. Attribute wie Totenköpfe, erloschene Kerzen, Blumen, verloren gegangene Bücher, Musikinstrumente, Uhren oder umgestürzte Gläser wurden verwendet, um mit ihnen die Leere und Kürze des irdischen Daseins zu versinnbildlichen. Während dieses Thema heute eine düstere Assoziation hervorruft, war das im 17. Jahrhundert nicht der Fall. Der Tod war ein natürlicher Bestandteil des Lebens, und die Menschen ließen sich sogar gern mit Vanitas-Attributen darstellen, um zu zeigen, dass sie sich der Unvermeidlichkeit des Todes bewusst waren. Solche Bilder waren die Verkörperung von Frömmigkeit. Statt sich in den Freuden des irdischen Lebens zu verlieren, wandte man sich lieber dem Leben nach dem Tod zu.

Dieses Gemälde kann aufgrund einer Radierung von seiner Hand mit der gleichen Darstellung dem in Österreich geborenen Josef Ferdinand Fromiller (1693-1760) zugeschrieben werden. Die Radierung trägt die Bildunterschrift „Vita quid est Hominis flos umbraque fumus“, was übersetzt bedeutet: „Was ist das Leben des Menschen? Es ist wie eine Blume und der Schatten des Rauches.“ Sowohl die Blumen, die verwelken können, als auch der Schatten und der Rauch sind typische Elemente, die zur Versinnbildlichung von und als Metapher für Flüchtigkeit und Vergänglichkeit der irdischen Existenz geeignet sind.

Fromiller wurde 1693 in Oberdrauburg in Kärnten geboren. Malunterricht erhielt er zunächst von seinem Vater und danach von dem örtlichen Künstler Ferdinand Steiner. Fromiller schuf große Fresken im Schloss Trabuschgen und später auch viele Altarbilder für Kirchen und Schlosskapellen. Er gilt als einer der bedeutendsten Kärntner Barockmaler und hinterließ ein beachtliches Œuvre. Sein Werk reiht sich in die Kärntner Tradition ein, die bewusst eine langsamere Gangart einschlug.

J. F. Fromiller (1693-1760) zugeschrieben, Vanitas mit zwei Putten die Seifenblasen pusten
Preis auf Anfrage
Provenance
Privatsammlung, Deutschland
Epoche
ca. 1720
Material
Ölfarbe auf Kupfer
Abmessungen
26.5 x 20.5 cm

Weltweite Lieferung möglich


Was Sie sonst noch interessieren könnte