Die hier gezeigten viertelrunden Paneele waren einst Teil eines Altaraufsatzes des Künstlers Francesco Botticini (1446–16. Januar 1498). In der dargestellten Szene besucht der Erzengel Gabriel (rechts) Maria in Nazareth, um ihr mitzuteilen, dass sie von Gott auserwählt wurde, die Mutter seines Sohnes zu werden.
Francesco Botticini war ein italienischer Maler der Frührenaissance. Er wurde 1446 in Florenz geboren und arbeitete dort bis zu seinem Tod im Jahr 1498. Obwohl nur wenige seiner Werke dokumentiert sind, werden ihm aufgrund seines Stils zahlreiche weitere Werke mit Sicherheit zugeschrieben, darunter eine Reihe von Altaraufsätzen, Dutzende kleiner religiöser Paneele und einige Porträts.
Diese Tafeln bildeten zusammen mit zwei weiteren Tafeln aus demselben Altarbild in den 1960er Jahren einen Teil der Sammlung von Heinz Kisters. Die beiden anderen Tafeln zeigen die Geißelung Christi und Christus am Kreuz.
Heinz Kisters
Heinz Kisters war Kunsthändler und Berater des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Er lieferte diesem Kunstwerke, die Aert van der Neer, Anthonie van Dyck, Palma Vecchio, Nicolaes Maes und Bartholomeus Bruyn zugeschrieben wurden.
Nach Adenauers Tod im April 1967 beauftragten seine Söhne den damaligen Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, die Sammlung zu bewerten und ein Gutachten zu erstellen. Laut dem Journalisten Koldehoff belief sich der Wert auf 469.000 D-Mark und lag damit weit unter den Erwartungen für eine Sammlung, die Werke von El Greco und Cranach enthielt. Unterstützt durch Materialanalysen des Doerner-Instituts musste Kisters 19 Gemälde für 950.000 D-Mark zurückkaufen.
Die Gemälde wurden zusammen mit anderen Werken aus der Adenauer-Sammlung bei Christie's in London versteigert. Die 36 zum Verkauf angebotenen Gemälde sollten sechs Millionen Pfund einbringen, aber nur fünf davon wurden für insgesamt 156.000
DM verkauft. Einzelne Werke wurden jedoch später zu viel höheren Preisen verkauft.
Weltweite Lieferung möglich