Der Originalrahmen von Leo von Klenze (1784–1864), auf dem die Inventarnummer steht, ist auf dem Aquarell gut erkennbar. Von Klenze war der Hofarchitekt Ludwig I. von Bayern und zählte zu den prominentesten Architekten des Neoklassizismus. 1823/24 arbeitete er auf Schloss Tegernsee und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieses Gemälde schon damals dorthin kam.
Karl Wilhelm Wach, der Maler der berühmten Velletrinerin, war ein Schüler von Carl Kretschmar in Berlin. Er setzte seine Ausbildung unter der Leitung von Jacques Louis David, Antoine Jean Gros und François Gerard in Paris fort, bevor er im Mai 1817 nach Rom ging. Wach verbrachte zwei Jahre in Rom und Umgebung. Die schöne Dame aus Velletri, einem Städtchen 40 km südlich von Rom in den albanischen Bergen (daher der Titel Albaneserin in der Inventarliste aus dem Jahr 1875), hat Wach wahrscheinlich Ende 1818 oder Anfang 1819 gemalt, denn eine erste Version dieses Werkes wurde 1819 auf einer Ausstellung in der preußischen Botschaft im Palazzo Caffarelli in Rom gezeigt. Diese erste Version gelangte anschließend in den Besitz von Graf Raczynski (1786–1845) auf Schloss Rogalin in der Nähe des heutigen Posen. Das Porträt, von dem Wach selbst sicherlich sechs Exemplare erstellte, beeindruckte die Menschen damals sehr.
Mehrere dieser Exemplare befinden sich in Museen oder bekannten Sammlungen, so zum Beispiel im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt (seit 1959), in der Sammlung Oetker und im Stadtmuseum Berlin.
Eine Untersuchung durch Prof. Helmut Börsch-Supan aus Berlin hat ergeben, dass das hier vorliegende Porträt zu den frühesten Varianten gehört. Die perspektivisch korrekt wiedergegebene vergoldete Haarnadel – sie liegt in späteren Versionen nicht in einer Linie mit dem Amor an der Spitze der Nadel – und der von Klenze gefertigte Rahmen untermauern diese Vermutung. Außerdem kann durch die Inventarnummer auf der Rückseite des Rahmens, die mit der Inventarliste von Karl Prinz von Bayern übereinstimmt, nachgewiesen werden, dass diese Version im Schloss Tegernsee hing, was auch auf dem Aquarell von Neureuther zu sehen ist.
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