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Bernhard Peter von Rausch (1793-1865), Selbstporträt



Bernhard Peter von Rausch (1793-1865), Selbstporträt

Dieses Gemälde zeigt einen Künstler bei der Arbeit in seinem Atelier. Auf der Staffelei neben ihm steht ein unvollendetes Gemälde einer jungen Frau mit Tauben in den Händen, dahinter befindet sich ein Bild von Erato, einer der neun Musen. Erato ist die Muse der Hymne, des Liedes, der Lyrik und des Liebesgedichts. Der Künstler, der am Betrachter vorbeischaut, ist von Malerattributen umgeben und arbeitet an seiner Tischstaffelei auf Papier. Links von ihm sehen wir durch das Fenster ein Panorama der Stadt München, deutlich zu erkennen an den Doppeltürmen der Frauenkirche, und rechts die Silhouette der Lukaskirche.

Unterhalb des Fensters, neben dem Ellbogen des Mannes, ist das Gemälde signiert: B. Rausch ipse fecit 1834. Es handelt sich um ein Selbstbildnis von Bernhard Peter von Rausch (1793-1865), denn ipse fecit heißt: Er hat es selbst angefertigt.

Von Rausch wurde als viertes von sieben Kindern in Oettingen geboren und schrieb sich im Alter von 18 Jahren als Schüler für Historienmalerei an der Münchner Kunstakademie ein. Außerdem machte er eine Ausbildung zum Lithographen. Das ermöglichte ihm, die Porträts, die er zu dieser Zeit in München im Auftrag erstellte, selbst für die Reproduktion auf Stein zu übertragen. 1825 kam er erstmals nach Frankfurt am Main, wo er mit Aufträgen für Porträts überhäuft wurde. Er ließ sich jedoch erst 1840, nach seiner Italienreise, endgültig in Frankfurt nieder.

Das Gemälde stammt aus dem Besitz der Nachkommen der Dichterin Josephine Holzmärker Gerbode. Laut Überlieferung soll sie es irgendwann als Geschenk erhalten haben. Angesichts der Anspielungen in dem Gemälde auf Poesie und Liebe in Form der Muse Erato und der Darstellung der jungen Frau mit Tauben auf der Staffelei ist es nicht undenkbar, dass Josephine Holzmärker Gerbode das Gemälde von dem Künstler selbst erhalten hat und dass es an sie persönlich adressiert war. Über eine Verbindung zwischen den beiden Zeitgenossen ist leider nichts weiter bekannt.

Das Gemälde befindet sich in seinem vergoldeten Original-Holzrahmen mit einem markanten Dekor aus abwechselnd zusammengebundenen Palmen- und Akanthusblättern. Der Entwurf für diesen Rahmen kann Leo von Klenze (1784-1864) zugeschrieben werden. Von Klenze war der Hofarchitekt von Ludwig I. von Bayern und zählt zu den bedeutendsten Architekten des Neoklassizismus. Von 1830 bis 1836 modernisierte und vereinheitlichte er die Bilderrahmen für die Alte Pinakothek in München.

 

Bernhard Peter von Rausch (1793-1865), Selbstporträt
Preis auf Anfrage
Provenance
Nachkommen der Dichterin Josephine Holzmärker Gerbode aus Worbis
Epoche
1834
Material
Ölfarbe auf Tuch
Signatur
B. Rausch ipse fecit 1834
Abmessungen
38 x 29.7 cm

Weltweite Lieferung möglich


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