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Österreichische Louis XVI Bilderuhr mit Automat



Österreichische Louis XVI Bilderuhr mit Automat

Eine seltene österreichische, vermutlich wienerische Bilderuhr aus dem 18. Jahrhundert mit einem Automaten für eine Karawane, die durch eine Landschaft zieht. Auf dem Gemälde sieht man eine reisende osmanische Gesellschaft, die an einem Wasserbrunnen am Rand eines Städtchens Rast macht, wo sie auf europäische Frauen mit Wasserkannen trifft. Im Vordergrund bietet eine der Frauen der zentralen osmanischen Figur Wasser an. Hinter dem Brunnen sind Kamele zu sehen, die ausruhen und Wasser trinken, während sie versorgt werden.

In der Mitte des Brunnens gibt es eine kleine Tür, die sich öffnen lässt. Dahinter befindet sich ein versilbertes und graviertes Zifferblatt, das die Stunden und Minuten anzeigt. Das kleine Uhrwerk hat ein einziges Gehwerk mit einem Foliot. Bei jedem Schlag wird der Automat angetrieben, wodurch die Karawane schrittweise voranschreitet. Die Gangdauer des Uhrwerks beträgt ungefähr eine Woche.

Die Darstellung basiert auf der Erzählung von Rebekka und Elieser am Brunnen, die in Genesis 24 wiedergegeben wird. Abraham schickt seinen Knecht mit zehn Kamelen in die Region, in der er geboren wurde, um nach einer guten Frau für seinen Sohn Isaak zu suchen. Die richtige Frau würde nicht nur dem durstigen Reisenden, sondern auch seinen Kamelen Wasser zum Trinken anbieten. An einem Brunnen trifft er Rebekka. Sie bietet ihm Wasser zum Trinken an, schöpft aber auch Wasser für seine Kamele. Dadurch ist Elieser davon überzeugt, dass sie die richtige Frau für Isaak ist.

Die Bilderuhr wurde in einer Zeit gefertigt, in der ein größeres Interesse für alles, was mit dem Nahen Osten zu tun hat, aufgekommen war.

Im 17. Jahrhundert wurden Türken noch als Barbaren angesehen. Als die Türken bei Wien geschlagen worden waren, wurde 1683 ein Friedensabkommen geschlossen. Jetzt, da man seine Macht wirkungsvoll ausgespielt hatte, entwickelte man anderweitig ein Interesse an der Exotik des Osmanischen Reichs. Die diplomatischen Beziehungen zwischen den europäischen Ländern und dem türkischen Reich wurden ausgebaut, sodass der Osten die europäische Kultur immer stärker beeinflusste.

In Bezug auf dieses östliche Reich spielten Phantasien eine große Rolle. Man stellte sich einen Ort voller Luxus, Reichtum und Erotik vor. Diese Exotik fand sich beispielsweise in den Opern von Mozart wieder. In den Phantasien spielte zudem die Übersetzung der Märchen von 1001 Nacht eine große Rolle, die auch in Gemälden und der Architektur wiedergegeben wurden. In der Mode zeigte sich ebenfalls der türkische Einfluss. Die Turkomanie oder Turquerie wurde vor allem in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in ganz Europa populär.

 

Österreichische Louis XVI Bilderuhr mit Automat
Preis auf Anfrage
Epoche
ca. 1780
Material
Ölfarbe auf Metall, versilbertes Zifferblatt, vergoldeter Rahmen
Abmessungen
38 x 53 x 13 cm

Weltweite Lieferung möglich