Das Uhrwerk wird von einem Federhaus angetrieben und hat eine Gangdauer von vierzehn Tagen. Reguliert wird es von einem Folio in Kombination mit einem Pendel an einem seidenen Faden. Das Uhrwerk hat eine Zug-Viertelstundenrepetition auf drei Glocken. Das vergoldete Zifferblatt weist eine zwölfteilige Kartusche auf, auf der mithilfe blauer römischer Ziffern die Stunden angezeigt werden. Die Minuten sind in den die Kartusche umgebenden Rand eingraviert. Die Uhr ist auf der Rückplatine signiert: Le Boeuf Paris.
Die Form des im Ganzen stark taillierten vergoldeten Bronze-Gehäuses wird auch Tête de Poupée genannt und hat seinen Ursprung in der Zeit von Ludwig XIV. Die Bronzen mit Darstellungen von Frühlingsblumen und Blättern sind sehr fein ziseliert und die durchbrochen gearbeiteten Seitenflächen lassen hinter dem Rahmenwerk einen roten Stoff erkennen. Das Ganze wird von einer separaten Kappe mit einem Blumenstrauß bekrönt. Die Uhr steht auf einer kleinen feuervergoldeten Bronze-Konsole, auf der sich die Motive des Gehäuses wiederholen.
Die Uhr gehört zu einer Gruppe frühester und ausgefallenster Carteluhren-Modelle, die ganz aus feuervergoldeter Bronze bestehen. Diese Uhren gehen vermutlich auf einen Entwurf von André-Charles Boulle (1642-1732) zurück. Eine fast identische Carteluhr wurde am 19. Dezember 2007 bei Christie’s verkauft. Zwar wird jene Carteluhr von einer patinierten Cronos-Figur bekrönt und weist unten am Zifferblatt ein anderes Ornament auf, doch ihr Gehäuse ist so gut wie identisch mit dem Gehäuse der hier vorgestellten Uhr. Andere vergleichbare Carteluhren wurden 1996 bei Sotheby’s Monaco unter Lot 127 und am 13. Dezember 1974 bei Sotheby’s London unter Lot 232 versteigert.
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