Das Uhrwerk hat eine Gangdauer von einer Woche, Gehwerk auf Ankerhemmung und Schlagwerk auf Schlossscheibe. Das Zifferblatt ist signiert: Le Roy Horlogier de Madame à Paris.

Diese äußerst dekorative Kaminuhr mit einer lesenden Dame am Schreibtisch, unter dem sich das Uhrwerk verbirgt, ist eines der beliebtesten Modelle von lesenden Damen, die in der Empirezeit als Kaminuhren in Bibliotheken und Arbeitszimmern sehr populär waren. Aus dieser Zeit sind mehrere Abbildungen der Uhr bekannt. Eine Entwurfszeichnung in der Bibliothèque Nationale trägt die Aufschrift „Reiche 1806“, daher wird der Entwurf Jean-André Reiche (1752-1817) zugeschrieben. Eine ähnliche Entwurfszeichnung in der Bibliothèque Doucet scheint ebenfalls von Reiche zu stammen. Zudem ist eine Zeichnung aus einem Verkaufskatalog eines unbekannten Bronzegießers bekannt. Mehrere Ausführungen werden Claude Galle (1759-1815) zugeschrieben.

Diese Ausführung ist größer als die Version, die am häufigsten vorkommt. Der Empire-Tisch ist offen gearbeitet. Bei dem kleineren Modell ist das Uhrwerk in den Tisch integriert, der vollständig mit einem Tuch bedeckt ist. Hier wurde das Tuch weggelassen, und an den Enden der Tischbeine befinden sich attraktive Löwenköpfe.
Die Frau, Lectura, trägt ein antikes Gewand und sitzt lesend auf einem Stuhl. Auf dem Tisch befinden sich eine Öllampe und ein Buch. Der Marmorsockel ist mit zwei Gänsefedern verziert.

Für die Entwurfszeichnung des kleinen Modells siehe:
Hans Ottomeyer und Peter Pröschel, Vergoldete Bronze, Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986, S. 374