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Paar französische Louis XVI Consoles-Dessertes



Paar französische Louis XVI Consoles-Dessertes

Ein Paar Consoles Dessertes, ausgeführt in Mahagoni-Furnier und mit Platten aus Carrara-Marmor. Die Konsolen stehen auf vier hohen, schlanken Beinen, die von einer Ablage unterbrochen werden. Die Ablage ist auf der Vorderseite mit einem vergoldeten Bronzeband und ringsum mit einer Galerie versehen. Auf der Höhe der Ablage sind die Häuser mit quadratischen feuervergoldeten Rosetten verziert. Oberhalb davon sind die Beine kanneliert und verjüngen sich nach oben hin leicht, wo sie in die Häuser übergehen, die als Seitenpfosten der Schublade dienen. Die Häuser sind mit vergoldeten Bronzeappliken verziert. Die Form der dazwischenliegenden Schublade wird durch einen rechteckigen Perlenrand betont. Innerhalb des Randes befinden sich zwei runde Schubladengriffe mit Ringen und dazwischen das Schlüsselblatt mit Schleifen und Girlanden.
Die beiden abgerundeten Seitenflächen der Konsolen sind mit Faux-Schubladen ausgestattet, die das gleiche Dekor wie die Schublade auf der Vorderseite tragen. Die Konsolen werden jeweils oben mit einer Platte aus Carrara-Marmor abgeschlossen, die mit einer Galerie verziert ist.

Die Console Desserte entwickelte sich unter Ludwig XVI. mit dem Aufkommen des Esszimmertisches. Bis dahin wurden die Mahlzeiten auf Tischen eingenommen, die anschließend entfernt wurden. Als der Tisch als festes Möbelstück auftauchte, kamen Möbelstücke um ihn herum hinzu, die die Einrichtung des Raumes vervollständigten.

Als Möbeltypus ist die Console Desserte der letzte Schritt in der Entwicklung der französischen Büfetts des 18. Jahrhunderts, die aus dem „buffet bas“ oder „meuble à hauteur dʻappui“, einem Möbelstück mit Türen und einer oder mehreren Schubladen, hervorgingen. Ein weiterer Schritt in dieser Entwicklung war die „commode à lʾanglaise“, ein Möbelstück mit Türen und abgerundeten Seiten mit offenen Ablagen, auf denen schönes Porzellan, Silber oder Kristall präsentiert werden konnte.

In den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts verloren diese „commodes à lʼanglaise“ ihre Türen und seitlichen Ablagen und erhielten eine völlig offene Front mit einer Prunkablage, die sich zwischen den Beinen befand. Anfangs hatten diese Möbel noch eine geschlossene Rückwand, aber auch diese verschwand in der nächsten Entwicklungsphase. So entstand der elegante Möbeltypus, den wir Console Desserte nennen. Den Namen erhielt er, weil er häufig in Esszimmern dazu benutzt wurde, das Dessert darauf abzustellen, während die untere Ablage weiterhin zur Präsentation von Porzellan oder Silber diente. Normalerweise wurden diese Möbelstücke paarweise hergestellt, aber inzwischen sind viele dieser Paare getrennt worden.

Diese Konsolen tragen den Stempel von Victor Jean Gabriel Chavigneau (1746-1806). Über ihn ist wenig bekannt. Er wurde am 23. Januar 1787 in die Tischlergilde aufgenommen und hatte eine Werkstatt in der Rue de Charonne. Er begann seinen beruflichen Werdegang als freier Möbeltischler und arbeitete während dieser Zeit für andere Ebenisten, darunter für Guillaume Beneman (1750 bis nach 1811). Sein Werk besteht aus einfachen und schlichten Möbeln, die oft in Mahagoni oder Obstholz gearbeitet sind und sich durch ihre sorgfältig ausgeführten nüchternen Entwürfe auszeichnen.

Beide Konsolen tragen eine Inventarmarke in Form von zwei aneinandergereihten Cs oder Gs, gefolgt von der Inventarnummer 153. Die Marke konnte bisher nicht identifiziert werden.

 

Paar französische Louis XVI Consoles-Dessertes
Preis auf Anfrage
Provenance
Galerie Perrin, Paris Privatsammlung, Niederlande
Epoche
ca. 1790
Material
Eichenholzkern, mit Mahagoni furniert, und massives Mahagoni, Platte aus Carrara-Marmor, feuervergoldeter Bronzebeschlag
Signatur
CHAVIGNEAU
Abmessungen
90 x 78 x 42 cm

Weltweite Lieferung möglich