Dieses Paar fein ziselierter Wandappliken aus vergoldeter Bronze ist vom neuen neoklassischen Stil inspiriert, der Motive aus der klassischen Antike bevorzugte. Die Rückplatten haben die Form von Fackeln, und beide Appliken schmücken Festons aus Lorbeerblättern. Das untere Ende der Rückplatte ist mit Perlen und Akanthusblättern verziert und mündet in eine Tannenzapfenknospe. Die Rückplatte wird von einer klassischen Urne bekrönt, die mit Festons aus Lorbeerblättern dekoriert ist und von einer Flamme bekrönt wird. Die drei leicht geschwungenen Arme, die von Akanthusblättern umgeben werden, tragen schön geformte Kerzenhalter. Letztere ruhen auf Tropfschalen, die mit aufrechtstehenden Palmetten, Akanthusblättern und einem Perlenband verziert sind.

Jean-Charles Delafosse (1734-1791) war der bedeutendste Designer und Dekorateur des 18. Jahrhunderts und spielte eine wichtige Rolle bei der Erneuerung des neoklassizistischen Stils in Frankreich. Als Pariser Architekt, Designer von Ornamenten und Graveur war Delafosse von großer Bedeutung bei der Verbreitung des „goût antique“. Obwohl er 1747 bei dem Bildhauer Jean-Baptiste Poullet (gestorben 1775) in die Lehre ging, scheint er seine Ausbildung nicht abgeschlossen zu haben. Daher nannte er sich 1767 „architecte et professeur pour le dessin“. Am einflussreichsten war Delafosse als innovativer und radikaler Designer. Im Jahr 1768 veröffentlichte er den ersten Band seines wichtigsten Werks „Nouvelle Iconologie Historique“ mit 110 Stichen, von denen Delafosse die meisten selbst gestochen hatte. Es handelte sich um Entwürfe für Möbel, dekorative Gegenstände und architektonische Ornamente im schweren, klassizistischen Ludwig-XVI.-Stil.