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Alexandre Cabanel (1823-1889)



Alexandre Cabanel (1823-1889)

Porträtstudie einer jungen Frau in Öl mit niedergeschlagenen Augen, vor einem grünen Hintergrund.

Alexandre Cabanel (1823-1889) wurde als Sohn eines Zimmermanns geboren, erhielt jedoch ein Stipendium für die École des Beaux-Arts in Montpellier und zog anschließend nach Paris, um sein Studium an der dortigen École des Beaux-Arts fortzusetzen. Anfangs malte er vor allem Historien- und Genrebilder, doch seine Berühmtheit verdankt er seinen romantischen Gemälden mit oft orientalischen Themen, die er ab den späten 1840er Jahren schuf. 1855 wurde er zum Ritter der Légion d’honneur (Ehrenlegion) ernannt.

1863 wurde er zum Mitglied der Académie des Beaux-Arts und zum Professor an der École des Beaux-Arts ernannt. Sein akademischer Stil fand zu seiner Zeit große Anerkennung und zu seinen Kunden zählten europäische Berühmtheiten und amerikanische Sammler, die ihre Porträts bei ihm bestellten. Als regelmäßiger Juror im Pariser Salon geriet er jedoch auch wegen seiner akademischen Ansichten und als erbitterter Gegner jeder neuen Strömung in Konflikt mit anderen Künstlern. So zum Beispiel 1863, als er in der Jury saß, die entschied, dass nicht mehr als drei Werke eines Künstlers ausgestellt werden sollten. Gemeinsam mit dem Jury-Mitglied William-Adolphe Bouguereau verweigerte er einer Reihe von Künstlern die Aufnahme in den Salon, darunter auch Édouard Manet. Am Ende wurden 3.000 von 5.000 Bildern abgelehnt. Dies führte in dem Jahr zum ersten Salon des Réfuses.

Das abgelehnte Gemälde „Le déjeuner sur l'herbe‟ von Édouard Manet, das von Cabanel besonders kritisiert wurde, wurde nicht zuletzt durch diese Kontroverse zu einer Inspirationsquelle für eine ganze Generation junger Impressionisten. Cabanel selbst hatte in jenem Jahr großen Erfolg mit seiner „Geburt der Venus“, einem Paradebeispiel für akademische Malerei, das im Salon an Napoleon III. verkauft wurde. 
Cabanel widmete das hier gezeigte kleine Gemälde „mon ami Dumont‟. Es muss sich dabei um den Pariser Bildhauer Auguste Alexandre Dumont (1801-1884) handeln. Wie Cabanel war auch er Preisträger des Prix de Rome und als Professor an der École des Beaux-Arts in Paris tätig, wo er von 1853 bis zu seinem Tod 1884 Bildhauerei lehrte.

Dieses kleine Gemälde stammt aus einer Zeit, in der die akademische Malerei noch die vorherrschende Richtung war, die neuen Strömungen sich aber immer mehr zu profilieren begannen, wodurch sich die Dichotomie zwischen den akademischen Künstlern und den Impressionisten zunehmend verstärkte. Dieses Bild von Cabanel ist ein Musterbeispiel für die klassische Schule.

Alexandre Cabanel (1823-1889)
Preis auf Anfrage
Epoche
1865
Material
Ölfarbe auf Tuch
Signatur
Alex-Cabanel Mai 1865; A mon ami Dumont
Abmessungen
39.4 x 32.4 cm

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