Ein holländischer Porzellanschrank, bestehend aus einem bombierten Unterschrank mit drei Schubladen à traverse und einem verglasten Oberschrank mit einer Tür. Die mit neun Scheiben verglaste Tür ist mit Nussbaum-Wurzelholz furniert und mit Leisten aus Nussbaumholz versehen. Die abgeschrägten Seiten des Schranks sind ebenfalls mit Nussbaum-Wurzelholz furniert und haben jeweils drei Scheiben, die von konturierten Leisten aus Nussbaumholz eingefasst werden. Die Tür hat beiderseits der Verglasung zwei Schlossplatten, wobei sich das Schloss hinter der linken Schlossplatte befindet. Im Inneren des oberen Schranks befinden sich zwei mit Bogenkante versehene, geneigte Einlegeböden mit Rillen. Die wellenförmige Form oben an der Tür wird durch das Gesims betont, das dieser Form folgt und sie noch verstärkt. Oben auf dem Gesims befinden sich fünf Podeste, die zum Daraufstellen eines Schranksets dienen. In der Mitte des Gesimses befindet sich eine kunstvoll geschnitzte Bekrönung.
Die seitlichen Säulen des unteren Schranks folgen den bombierten Linien der Vorderseite und der Seitenflächen. Der Schrank wird von Klauenfüßen getragen, die oben Schnitzereien in Form von Schaumrändern, einer Girlande und Blattmotiven zeigen.
Unter den Schubladen befindet sich die Fußleiste, die die Form des Gesimses frei wiederholt.
Dieser Porzellanschrank passt zu einer Gruppe von Möbelstücken, von denen sich eines in der Sammlung des Rijksmuseums in Amsterdam befindet: ein Spiegelkabinettschrank, der auf den silbernen Beschlägen mit einer Jahreszahl für Amsterdam, 1764, gemarkt ist. Ein weiterer Spiegelschrank, dessen Silber auf 1766 datiert ist, und ein Porzellanschrank – beide wurden in der Vergangenheit von uns verkauft – passen ebenfalls in diese Gruppe. Die Möbel zeichnen sich durch typische Formen und einen typischen Aufbau, die Art und Weise, wie die einzelnen Elemente verziert sind, und im Allgemeinen durch eine eigene Bildsprache aus. Der hier besprochene Porzellanschrank ist in der Ausführung etwas zurückhaltender als die übrigen Möbelstücke, fügt sich aber, was die Gestaltung der Gesamtheit und der Details angeht, nahtlos in die Gruppe ein. Trotz der ausgeprägten Merkmale der Möbel dieser Gruppe ist weder Ersteller noch Werkstatt bekannt. Die weichen, abgerundeten Formen und die Art und Weise, in der die Möbel geschwungen sind, legen jemanden mit deutschem Hintergrund nahe.
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