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Holländischer Renaissance-Kandelaber mit zwei Kerzenhaltern, zugeschrieben Elias Eliassen van Vliet



Holländischer Renaissance-Kandelaber mit zwei Kerzenhaltern, zugeschrieben Elias Eliassen van Vliet

Kandelaber aus Messing mit zwei Armen. Der Fuß mit Lappenornamenten ist am Schaft angenietet. Der zweiarmige Drehständer hat dementsprechende Tropfschalen und Kerzenhalter.

Dieser Leuchter kann aus gutem Grund dem Gelbgießer Elias Eliassen van Vliet aus Amsterdam zugeschrieben werden und wird ca. 1650 hergestellt worden sein.
Es sind vier solcher Leuchter bekannt, von denen einer EEV gemarkt ist: ein unvollständiger Leuchter in der Sammlung des Rijksmuseums, ein Leuchter im Freilichtmuseum Arnheim, der gemarkte Leuchter, der sich in der Sammlung Ritman befindet, und dieses Exemplar. Alle haben das charakteristische Dreibein mit Lappenornamenten als Fuß und einen zweiarmigen Drehständer. Das Exemplar in Arnheim hat einen dritten Kerzenhalter am Schaft. Alle Tropfschalen und Kerzenhalter jenes Exemplars sind jedoch späteren Datums.

Die Gelbgießer Elias Eliassen, Vater und Sohn, waren in Amsterdam tätig. Im Jahr 1627 erschien der noch junge aus Leeuwarden stammende Yleke Ylekess vor dem Notar J. F. Bruyningh in Amsterdam. Er gab an, dass er Gelbgießer sei, sein Arbeitsvertrag in Groningen aber wegen Arbeitsmangels aufgelöst worden sei. Er habe nun eine Stelle in Amsterdam. Im Jahr 1630 heiratete er Aaltie Arens und wohnte dann in der Nicolaasstraat. Inzwischen hatte er seinen Namen in Eelke Eelkes „verholländischt“. Im Jahr 1634 wurde sein Sohn Ely geboren. Vater Eelke wurde anschließend Ely Eelijs genannt. Dass es sich immer noch um dieselbe Person handelt, zeigt der Name der Mutter Aaltje Arens. Am 11. Mai 1641 kaufte er für die Summe von 7.500 fl. (Florentiner) ein Grundstück am Nieuwendijk, das traditionell als „De Spanseerder“ bekannt war. Aus der Kaufurkunde geht hervor, dass er seinen Namen inzwischen vollständig an das niederländische Idiom angepasst hatte, er wurde als Elias Eliassen, Gelbgießer, bezeichnet. Im Jahr 1652 wurde Vater Eliassen in der Nieuwe Kerk beigesetzt. Sein Sohn starb im Jahr 1672.

Viele Gelbgussarbeiten aus dieser Zeit sind nicht signiert. Elias Eliassen signierte und datierte seine Arbeiten jedoch manchmal. Zunächst verwendete er das Monogramm EE und ab 1642 EEV, wobei das V für seinen Familiennamen Vliet steht. Auf der Grundlage dieses Monogramms können ihm mehrere Kronleuchter und Taufbögen zugeschrieben werden. Der signierte Kandelaber in der Sammlung Ritman weist im Fuß und in der Konstruktion so viele Übereinstimmungen mit diesem Exemplar auf, dass man mit Sicherheit sagen kann, dass auch dieser Kandelaber in der Werkstatt des Gelbgießers Elias Eliassen van Vliet hergestellt wurde.

Literatur:
34e Kunst en antiekbeurs ’s-Hertogenbosch 2000, p. 56
O. ter Kuile, Koper & Brons, Rijksmuseum Amsterdam, 1986, p. no. 131
M. Plettenburg, Licht in huis: kienspaan - kaars - olielamp, Arnhem 1968, p. 10, afb 17.
B. Dubbe, Het Amsterdamse geelgietersambacht in de 17de eeuw: Enige meesters, Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek (NKJ) 31 (1980), pp. 137-153

Holländischer Renaissance-Kandelaber mit zwei Kerzenhaltern, zugeschrieben Elias Eliassen van Vliet
Preis auf Anfrage
Provenance
Französische Privatsammlung De Eenhoorn, Zaltbommel, Kunst- und Antikmesse ’s-Hertogenbosch 2000 (Katalog, S. 56) Privatsammlung, Niederlande
Epoche
ca. 1650
Material
Messing
Abmessungen
45 x 21 cm

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