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Norditalienischer Louis XVI Konsolentisch



Norditalienischer Louis XVI Konsolentisch

Ein halbmondförmiger Konsolentisch auf vier Beinen, die am unteren Ende kreiselförmig (pieds toupies) und mit einem Eierstab verziert sind. Darüber sind die konisch zulaufenden Beine mit teilweise gefüllten Kannelierungen geschmückt und unterhalb von Bändern, zwischen denen sich ein „gezähltes Geld“-Motiv befindet, mit einem herabhängendem Blattmotiv. Die Verbindungen oberhalb der Beine zeigen Rosetten, der Fries zwischen ihnen ist mit Entrelacs, Rosetten und einem Blattmotiv verziert. Unterhalb des Frieses befinden sich auf ganzer Breite Blattgirlanden, die durch Ringe gezogen sind. Die Konsole zeigt eine außergewöhnlich schöne und stilvolle Schnitzarbeit von hoher Qualität.

1770 war Francesco Bolgiè, Lehrling und Mitarbeiter seines in Turin lebenden Vaters Gian Battista Bolgiè, eine Zeitlang in Paris. Da er in den Werkstätten der wichtigsten Pariser Holzbildhauer arbeitete, stand er zweifelsohne unter dem „Pariser“ Einfluss der Klassiker. Seit seiner Rückkehr nach Turin arbeitete Bolgiè sowohl für private als auch für kirchliche Auftraggeber, hauptsächlich aber für die unterschiedlichen Mitglieder des Hauses Savoyen (Sardinien-Piemont) im Königlichen Palast in Turin.

Gerühmt wird Bolgiè als Designer und Ausführender der Täfelungen im neuen Ballsaal des Königlichen Palastes und als Designer/Ausführender der Verzierungen im Appartement der Herzogin von Aosta im gleichen Palast. Bolgiè spielte, genau wie Giuseppe Bonzanigo, eine wichtige Rolle bei der Gestaltung und Entwicklung der neoklassizistischen Verzierung im Königlichen Palast und wird als wichtigster Designer von vielen Täfelungen, Konsolen, Kommoden und Trumeaus gesehen. Aus den Rechnungsbüchern des Hofes geht hervor, dass Bolgiè zwischen 1775 und 1825 unzählige große Aufträge für das Haus Savoyen ausgeführt hat. Da dieser Konsolentisch in Bezug auf die Form große Gemeinsamkeiten mit dem dokumentierten Werk von Bolgiè aufweist, lässt er sich Bolgiè zuordnen.
 
Literatur:
Giancarlo Ferraris, Giuseppe Maria Bonzanigo e la scultura decorativa in legno a Torino nel periodo Neoclassico (1770-1830), pp. 91- 115, Cavallermaggiore, 1991.

Provenienz:
Chateau de Beausemblant
Norditalienischer Louis XVI Konsolentisch
Preis auf Anfrage
Epoche
ca. 1775
Material
Eichen- und Obstholz mit Blattgold belegt; Breche-violette-Marmor
Abmessungen
86 x 70 x 140 cm

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