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Paar große bronzene Ziervasen, Jean Désiré Ringel



Paar große bronzene Ziervasen, Jean Désiré Ringel

Jean-Désiré Ringel d'Illzach (1847-1916) wurde 1847 in Illzach in Elsass-Lothringen geboren. Schon mit 15 Jahren zog er nach Paris, um Musik und Kunst zu studieren. Bei Julius Hähnel in Dresden studierte er Bildhauerei und arbeitete anschließend in den Studios von François Jouffroy und Alexander Falguière an der Schule für Schöne Künste (École des Beaux-Arts). Nach einer weniger erfolgreichen Zeit in Paris kehrte er 1865 ins Elsass zurück, um sich dort als Musiker niederzulassen. 1870, als Ringel 23 Jahre alt war, wurde Elsass-Lothringen als Teil der Wiedergutmachung im Deutsch-Französischen Krieg von Deutschland annektiert. Um seinen französischen Ursprung zu betonen, fügte Ringel seinem Namen den seines Geburtsortes hinzu: Illzach.
1877 reiste Ringel nach Italien. Dort fertigte er eine Reihe von Skizzen, die den großen Einfluss der Klassik und der Renaissance auf seine Arbeit zeigen. Details aus diesen Skizzen, beispielsweise klassische Formen und Ornamente, tauchen immer wieder in seinen dreidimensionalen Arbeiten auf.
Die Form und Ausführung dieser Vasen sind ein wichtiges Beispiel für diese Formensprache. Die bauchigen Gefäße mit ihren kannelierten, tordierten Griffen basieren direkt auf einem Volutenkrater aus Pompeji, den Ringel bei einem Besuch des Archäologischen Museums in Neapel 1877 skizziert hatte. Ein Krater (von griechisch kerannumi – mischen) ist die klassische Form eines Mischgefäßes. Die Dekorationen mit ihren klassizistischen Details sind inspiriert von Eindrücken, die Ringel in Italien gewonnen hatte. Der Fries zwischen den sinnlichen Henkeln ist mit Kriegern auf Streitwagen verziert. Die Dekoration auf dem Rumpf wurde vom „Triumph des Bacchus“ inspiriert. Den Fuß schmücken Meereskreaturen, Vorboten seinem späteren Fasziniertsein von bizarren und fantastischen symbolistischen Themen und Ikonographien.
Vermutlich ist der Entwurf dieser Vasen schon kurz nach Ringels Italienaufenthalt entstanden. Die Gefäße wurden bei Casse & Delpy in Paris gegossen. In der Sammlung des Getty Museums befindet sich ein späterer bronzener Volutenkrater, der auf der Weltausstellung in Paris 1889 zum ersten Mal ausgestellt wurde.
Signatur: RINGER NAPOLI CASSE & DELPY – FONDEURS
 

Paar große bronzene Ziervasen, Jean Désiré Ringel
Preis auf Anfrage
Epoche
ca. 1890
Material
patinierte Bronze
Signatur
Ringer Napoli Casse & Delpy – Fondeurs.
Abmessungen
119 cm
Diameter
55.00 cm

Weltweite Lieferung möglich


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