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Renaissance-Pax aus Florenz



Renaissance-Pax aus Florenz

Ein vergoldetes Silber- und Niello-Pax mit einem Relief des heiligen Franziskus, der die Stigmata empfängt [Florenz, anonym, ca. 1518],  und einer patinierten und teilweise vergoldeten Bronze-Applikation einer Madonna mit Kind und eines geflügelten Puttokopfes, ca. 1445-1450, Maso di Bartolomeo oder seinem Umfeld zugeschrieben [nach einem Entwurf von Luca Della Robbia].

Der Ersteller dieser Paxtafel war ein Goldschmiedemeister des beginnenden 16. Jahrhunderts in Florenz. Der architektonische Stil dieser Paxtafel resultiert aus dem Stil der kleinen vergoldeten hölzernen Retabel, wie sie im späten 15. Jahrhundert in den Werkstätten von Giuliano (1432-1490) und Benedetto da Maiano (1442-1497) gefertigt wurden. Die Konstruktion ist bemerkenswert: Die Pax ist aus mindestens 25 separaten Einzelteilen zusammengesetzt, die auf meisterliche Weise zu einem nahtlosen Ganzen zusammengefügt wurden. Auf der Rückseite sieht man nur 9 Nietnägel, die auf der Vorderseite unauffällig im Gesamtgefüge aufgehen. Diese Arbeitsweise stimmt vollkommen mit anderen Aufträgen aus dieser Zeit überein. Die meisten Einzelteile wurden aus Silber gegossen, das auf der Vorderseite vergoldet ist. An Stellen, an denen die Vergoldung Verschleiß aufweist, sieht man das Silber, das aufgrund der Ablagerung wie Bronze aussieht. Auch die Rückseite und der Griff sind aus Silber. Auf der Rückseite sind Markierungen vorhanden. Oberhalb des Griffes stehen die Buchstaben: F·K·F·F (FK Fieri Fecit – für FK gefertigt). Auf der Unterseite ist die Pax gemarkt mit der Jahreszahl MD / XVIII (1518), von der ein Teil links, der andere rechts des Griffes steht. Auf diesem Griff befindet sich auch ein religiöses Symbol, das sich auf einen Besitzer, die Kirche, ein Feingehaltszeichen oder einen religiösen Orden beziehen könnte.

Man hat zwei frühere Verwendungen von Madonna-mit-Kind-Applikationen gefunden: eine in der National Gallery of Art (NGA) und auf einer Pax, die früher in Berlin aufbewahrt wurde. Die Rahmen dieser Objekte, die links und rechts mit korinthischen Säulen und einem dreieckigen Tympanon versehen sind, repräsentieren die frühesten kleinen Florentiner Tabernakel, die sich deutlich von den noch früheren gotischen Exemplaren unterscheiden.
Obwohl die beiden Exemplare in der NGA und in Berlin eine sehr hohe Qualität aufweisen und die Konturen der ursprünglichen Form widerspiegeln, ist die Qualität der hier besprochenen Bronze in Bezug auf Guss und Detaillierung von noch höherer Qualität. Die Feinheit der Falten in der Kleidung und zwischen den Fingern, die Füße und die Ausarbeitung des Haares sind beispielhaft. Die Abdrücke und Spuren des Werkzeugs im ursprünglichen Wachs- oder Tonmodell sind in dem frischen und lebendigen Gießwerk noch zu sehen und sind noch nicht durch spätere Ziselierung verwischt. Daher kann man annehmen, dass dieser Guss der Prototyp für alle anderen gewesen ist. Die Abhängigkeit der Florentiner Bronzegießer des 15. Jahrhunderts von der direkten Gussmethode bestärkt diese Vermutung.

Ein ausführlicher Artikel (nur in englischer Sprache) über diese besondere Pax ist auf Anfrage erhältlich.

Renaissance-Pax aus Florenz
Preis auf Anfrage
Epoche
1518
Material
patinierte und vergoldete Bronze; Silber, teilweise vergoldet
Abmessungen
28 x 13 cm

Weltweite Lieferung möglich


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